Neue Arbeitsstelle erforscht Rolle von Männern im Islam

Die Grafik zeigt drei ineinander gesetzte Umrisse von Köpfen. © David Koch
Die Grafik zeigt drei ineinander gesetzte Umrisse von Köpfen. © David Koch
Am Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster wird eine neue "Arbeitsstelle für kritische, interdisziplinäre und interreligiöse Männlichkeitsforschung" (AKIIM) gegründet. Die feierliche Eröffnung findet am Dienstag, den 22. April, im Schloss der Universität Münster statt (18.15 Uhr, Hörsaal S1) - Interessierte sind willkommen. Ziel ist es, ein vertieftes Verständnis für die Rolle von Männern in unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen zu fördern. Darüber hinaus soll die AKIIM einen Beitrag zur Radikalisierungsund Fundamentalismusforschung leisten.

"Eine kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeitsbildern ist vor dem Hintergrund zunehmender islamistischer Tendenzen und weiterer Formen religiösen Fundamentalismus von besonderer Dringlichkeit", betont Mouhanad Khorchide. "Insbesondere junge Männer radikalisieren sich vermehrt in sozialen Netzwerken, wo sie durch selbsternannte Islamprediger mit gefährlichen Männlichkeitsidealen konfrontiert und manipuliert werden." Religion werde dabei häufig für Hass und Gewalt instrumentalisiert - mit verheerenden Folgen für Kinder und Jugendliche. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, entwickelt die AKIIM unter anderem Lehrmaterialien für den islamischen Religionsunterricht sowie für die Gefängnisseelsorge, um zur Rehabilitierung und gesellschaftlichen Integration beizutragen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Väterarbeit, die neue, progressive Rollenvorbilder fördern soll.