Das Katalyse-Forschungszentrum (CAT Catalytic Center Aachen) von der RWTH Aachen und Covestro setzt die zukunftsweisende Forschung zu nachhaltigen und recyclingfähigen Materialien fort. Öffentlich geförderte Forschungsprojekte sollen bis 2031 fortgeführt und initiiert werden, die den Standort Europa im globalen Wettbewerb um Innovationsführerschaft im Chemiesektor stärken. Covestro beteiligt sich mit über 12 Millionen Euro an dem Forschungszentrum.
Das 2007 in Aachen gegründete CAT Catalytic Center verfügt über umfangreiche Kompetenzen in den Bereichen Katalyse, Reaktionstechnik, Polymerchemie und chemisches Recycling. Alle Forschungsprojekte sind darauf ausgelegt, zu den Klimaschutzzielen beizutragen. Denn sie führen zu einer Verringerung der so genannten Scope 3-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette. Das soll durch die Entwicklung neuartiger Polymere mit geringerem CO2-Fußabdruck, Recyclinglösungen für Covestro-Materialien und den Einsatz alternativer Rohstoffe wie Biomasse gelingen. Beispielsweise arbeitet das CAT Catalytic Center von RWTH und Covestro im EU-geförderten Forschungsprojekt ,,Circular Foam" mit 22 weiteren Partnern daran, den Stoffkreislauf für Hartschäume aus Polyurethan (PU) zu schließen.
Erfolgreiche Partnerschaft von Industrie und Wissenschaft Das CAT Catalytic Center ist ein Beispiel für die erfolgreiche Partnerschaft von Industrie und Wissenschaft und trägt zu einer umfassenden EU-Strategie bei, die die Kreislaufwirtschaft fördert und die Entwicklung nachhaltiger Materialien wie biobasierte Kunststoffe, wiederverwertbare Verbundstoffe und umweltfreundlichere Chemikalien vorantreibt.
,,Der Technologietransfer zwischen Forschung und Industrie ist ein entscheidender Faktor für den Fortschritt in der Katalyse, einem bedeutenden Schritt in der chemischen Prozessentwicklung zu einer nachhaltigen Chemie. Die Zusammenarbeit mit Covestro ermöglicht es uns, unsere Expertise auf dem grundlegenden Gebiet der Katalyse weiter zu intensivieren", so RWTH-Rektor Professor Ulrich Rüdiger.
,,Die Industrie und insbesondere die Chemiebranche sind zunehmend gefordert, alternative Rohstoffquellen zu erschließen und fossile Rohstoffe einzusparen. Hier gehen wir gemeinsam mit der RWTH Aachen auch in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld weiter als Pioniere voran", ergänzt der Covestro-Vorstandsvorsitzende Markus Steilemann. "Langjährige Partnerschaften wie diese helfen, Ressourcen zu schonen und die Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen. Dafür sind aber auch die Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa entscheidend. Spitzenforschung benötigt ein gutes Innovationsklima, damit Wissenschaft und Industrie noch intensiver zusammenarbeiten können", so Steilemann weiter.
Mehrere Projekte haben mit Beteiligung des CAT Catalytic Centers bereits große Schritte zur Marktreife gemacht. Ein Beispiel ist biobasiertes Anilin, das mithilfe eines innovativen Prozesses vollständig aus nachhaltigen Quellen anstelle von Erdöl gewonnen werden kann. Die weltweit erste Pilotanlage dafür ist zu Jahresbeginn in Leverkusen eingeweiht worden. Der Rohstoff wird in der Kunststoffindustrie, insbesondere für die Produktion von MDI für Polyurethan-Hartschaum, verwendet. Der Einsatz von biobasiertem Anilin kann zukünftig zur Förderung der Kreislaufwirtschaft beitragen und ermöglicht, den CO2-Fußabdruck in Gebäuden durch energieeffizienten Dämmschaum zu reduzieren.
Am gemeinsamen Forschungszentrum in Aachen unter der Leitung von Jürgen Klankermayer vom Lehrstuhl für Translationale Molekulare Katalyse sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Beendigung der Promotion tätig. Sie bringen die neuesten Aspekte der Forschung gepaart mit Erkenntnissen aus der Industrie ein und arbeiten in modernen Laborräumen mit angeschlossenem Technikum auf dem Gelände der Universität.