Bauen in Afrika: Brückenexperte Mike Schlaich hält Gastvortrag in Weimar

Veranstaltungsplakat Vortragsreihe einBlick. Gestaltung: Dana Höftmann -Version
Veranstaltungsplakat Vortragsreihe einBlick. Gestaltung: Dana Höftmann -Version

Zwölf Länder in 150 Tagen: Der mehrfach ausgezeichnete Bauingenieur Prof. Mike Schlaich, Partner im Ingenieurbüro schlaich bergermann partner und an der TU Berlin, absolvierte eine lehrreiche Reise quer durch Afrika. Entlang der legendären Route »Cape to Cairo« erkundete er Straßen, Schienen und Brücken, um die Bauingenieurkunst und -geschichte des afrikanischen Kontinents besser kennenzulernen. Seine Erfahrungen schildert er am 16. Januar 2025 im Rahmen der Vortragseihe einBlick an der Fakultät Bau und Umwelt der Bauhaus-Universität Weimar. Interessierte sind herzlich um 17 Uhr in den Hörsaal A in der Marienstraße 13 eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Prof. Schlaich hat ein Faible für den Brückenbau und verfolgt ein klares Ziel: Forschung sollte praxistauglich; Bauwerke emissionsarm, ressourcenschonend und wirtschaftlich sein. Dabei experimentiert er gern mit verschiedenen Materialien und Strukturen. Ergebnis sind immer wieder ungewöhnliche, luftig leichte Tragstrukturen wie der Trumpf-Steg in Ditzingen, für den der Ingenieur 2020 mit dem Deutschen Brückenbaupreis geehrt wurde. Inspiration findet Schlaich überall: im Alltäglichen oder unterwegs auf Reisen.

2022 absolvierte er eine Forschungsreise quer durch Afrika. Er besuchte Universitäten und diskutierte mit Kolleg*innen vor Ort. Seine Erkenntnisse teilt er in dem 2024 publizierten Buch »Bauen in Afrika - Cape to Cairo in 150 Tagen: Erfahrungen eines Ingenieurs«. Darin teilt er Wissenswertes über die Geschichte des Bauens in Afrika, gibt Einblicke in die universitäre Ausbildung sowie die politischen, wirtschaftlichen und strukturellen Rahmenbedingungen des Bauens in den jeweiligen Ländern.

Seine Beobachtungen münden in sieben Überlegungen zur Gegenwart und Zukunft des Bauingenieurwesens in Afrika, ergänzt durch nachträgliche Recherchen - so etwa über das klimaverträgliche Bauen, die Nutzung von Ressourcen, einen sinnvollen Aufbau der Infrastruktur oder den dringend benötigten kostengünstigen Wohnungsbau. Bei seinem Gastvortrag an der Bauhaus-Universität Weimar wird er selbst von seiner Reise berichten und anregen, über die neue Rolle Afrikas in der globalen Gesellschaft nachzudenken.

Preisgekrönter Ingenieur mit Weitblick

Als Spezialist für Leichtbaukonstruktionen ist Mike Schlaich starker Verfechter des ganzheitlichen, konzeptionellen Entwurfsansatzes, welcher Ingenieur*innen mehr Verantwortung und einen größeren Beitrag zur Baukultur zuteilt. Damit verfolgt er das Konzept, durch Ökologische, funktionelle und ästhetische Aspekte und durch qualitativ hochwertige Strukturen die Lebensqualität zu verbessern. Seine Neugier als Wissenschaftler und Praktiker treibt ihn an, immer über den Horizont hinaus zu blicken und neue Möglichkeiten zu suchen und einen ganzheitlichen Ansatz, wo immer möglich, zu gestalten.


Im Rahmen seiner Tätigkeit bei schlaich bergermann partner (sbp) verantwortete er preisgekrönte Projekte, wie die Ting-Kau-Schrägseilbrücke in Hongkong, Fußgängerbrücken in Rathenow, Oberhausen, Sassnitz, Leer und Greifswald sowie Straßenund Eisenbahnbrücken in Geel, Ingolstadt und Léon. Beispiele für seine außergewöhnlichen Entwürfe sind auf der ganzen Welt zu sehen. Im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit international renommierten Architekten konnte Schlaich in den vergangenen Jahren zahlreiche nationale und internationale Preise gewinnen, darunter den Deutschen Brückenbau Preis, den Balthasar-Neumann-Preis und den Deutschen Ingenieurbaupreis. 2016 wurde ihm die Goldmedaille der »Institution of Structural Engineers, London« verliehen, 2021 die Anton Tedesko Medaille der »International Association for Bridge and Structural Engineering«.
Rückfragen zur Vortragsreihe beantwortet Ihnen gern Initiator und Schirmherr der einBlick-Vortragsreihe Prof. Guido Morgenthal, Direktor des Instituts für Konstruktiven Ingenieurbau, telefonisch unter (0) 36 43 / 58 44 17 oder per E-Mail an guido.morgenthal[at]uni-weimar.de.