Algorithmus zur Vorhersage von Studienabbrüchen in der Mathematik
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In den sogenannten MINT-Fächern - Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - brechen bis zu 40 Prozent der Studierenden ihr Studium bereits in der Eingangsphase ab. Ein Forschungsteam vom Methodenzentrum der Wirtschaftsund Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen hat nun ein statistisches Verfahren entwickelt, mit dem sich für Studierende im Durchschnitt acht Wochen im Voraus prognostizieren lässt, ob sie ihr Studium abbrechen werden. Dem Team gelang mit dem neu entwickelten Algorithmus auch ein allgemeiner methodischer Fortschritt. Der Algorithmus ist in der Lage, im Zuge der Vorhersage die bereits zu Studienbeginn bestehenden Unterschiede zwischen den individuellen Studierenden - wie etwa die allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit - zu berücksichtigen, und diese von der Befindlichkeit individueller Studierender über die Zeit zu trennen. So wird es möglich, die Wahrscheinlichkeit eines Studienabbruchs auch für prinzipiell geeignete Studierende vorherzusagen. Eine solche Trennung verschiedener Einflussebenen ist auch für zahlreiche Fragestellungen aus anderen Bereichen interessant. Zur Entwicklung der Methode veröffentlichte das Team einen Beitrag in der Fachzeitschrift Psychometrika .
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