Oft nass, trotzdem im Mittel warm

Zum Jahresabschluss ergeben sich folgende Jahreswerte für 2023 an der Klimamessstation Aachen-Hörn des Geographischen Instituts der RWTH:

Das Jahr war mit 12,2 Grad Celsius trotz des als nasskalt empfundenen Herbstes insgesamt wieder eines der wärmsten Jahre, nämlich 2,5 Kelvin wärmer als das Mittel 1961 bis 1990 und 1,2 Kelvin wärmer als das Mittel 1991 bis 2020. Mit 1001 Millimetern Niederschlag wird nach vielen trockenen Jahren wieder eine Überdurchschnittliche Jahressumme erwartet und zwar um 170 Millimeter mehr Niederschlag als der Normalwert 1961 bis 1990 und um 149 Millimeter mehr als der von 1991 bis 2020. Wenn auch der Herbst über weite Passagen wenig sonnig war, lag die Sonnenscheindauer vor allem im Juni und September deutlich über dem Durchschnitt.

Die mittlere Lufttemperatur im Jahr 2023 entspricht mit 12,2 Grad Celsius dem vorletzten Rekordjahr 2020 und liegt 0,2 Kelvin unter dem bisherigen Höchstwert von 2022. Die höchste Temperatur des Jahres lag bei 35,2 Grad Celsius, die niedrigste betrug -4,9 Grad Celsius. Es wurden 14 heiße Tage mit einem Temperaturmaximum größer oder gleich 30 Grad Celsius registriert, das sind sechs heiße Tage mehr als im Mittel 1991 bis 2020. Dauerfrost gab es wie im Vorjahr an vier Tagen (,,Eistage" mit Höchsttemperatur unter 0°C). Nur der April war signifikant kälter (-1,6 Kelvin im Vergleich zur Bezugsperiode 1991 bis 2020). Während die Höchsttemperaturen oft nur sehr mäßig ausfielen, waren - bedingt durch die häufige Wolkendecke - die Nächte oft wärmer als normal. So war die Höchsttemperatur im November 6,9 K kälter und die Tiefsttemperatur 6,8 K wärmer als normal.

Obwohl es mit insgesamt 220 Tagen sehr häufig geregnet hat (21 Tagen mehr als in der Bezugsperiode 1991 bis 2020, allerdings allein im November an 26 von 30 Tagen), ist die Niederschlagssumme zwar deutlich Überdurchschnittlich aber keineswegs rekordverdächtig: eine Jahressumme von 1001 Millimetern wurde in der Stadt Aachen seit 1901 in sechs Jahren erreicht oder Überschritten, zuletzt 1981 mit 1013 Millimetern. Auch an anderen Stationen im Südwesten von NRW wurden 2023 zwar hohe aber - anders als in anderen Teilen des Landes - keine Rekordwerte erreicht.