Giles Gardam erhält Emmy Noether-Förderung

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Dank DFG-Förderung über das Emmy Noether-Programm kann Postdoc Dr. Giles Gardam
Dank DFG-Förderung über das Emmy Noether-Programm kann Postdoc Dr. Giles Gardam in den nächsten Jahren eine eigene Forschungsgruppe aufbauen. © WWU - Victoria Liesche
Der Mathematiker Dr. Giles Gardam hat mit seinem wissenschaftlichen Projekt Überzeugt: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Nachwuchswissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster im Rahmen des Emmy Noether-Programms mit gut einer Million Euro. Damit kann er in den kommenden sechs Jahren eine eigene Forschungsgruppe am Mathematischen Institut aufbauen. Das Programm hat zum Ziel, herausragenden Nachwuchsforscherinnen und -forschern wissenschaftliche Unabhängigkeit zu bieten und sie für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren.

Giles Gardam, seit 2019 Postdoc in der Topologie-Arbeitsgruppe in Münster, betreibt mathematische Grundlagenforschung. Im vergangenen Jahr sorgte der gebürtige Australier für großes Aufsehen in der internationalen Fachwelt: Es war ihm gelungen, eine der drei sogenannten Kaplansky-Vermutungen zu widerlegen. Dabei handelt es sich um drei seit langem offene mathematische Probleme zu den Gruppenringen torsionsfreier Gruppen.

Dieses Thema möchte der 31-Jährige zukünftig mit seiner Arbeitsgruppe unter dem Titel -Erfüllbarkeit und Gruppenringe- weiter erforschen. -Meine Widerlegung der Kaplansky-Einheitenvermutung hat neue mathematische Fragen eröffnet, denen ich nachgehen möchte. Mit meinem Team werde ich deswegen daran arbeiten, ein besseres Verständnis der Einheitenvermutung, ihrer Gegenbeispiele und der damit verbundenen Gruppeneigenschaften zu entwickeln. Wir werden uns aber auch mit den anderen Vermutungen auseinandersetzen-, sagt Giles Gardam.

Die Aufnahme in das Emmy Noether-Programm empfindet er als Ehre und als große Chance. -Ich freue mich darauf, eine Führungsrolle in meiner Forschungsgruppe zu Übernehmen. Ich habe schon bei mehreren Projekten mit anderen Mathematikern zusammengearbeitet, aber nicht als Mentor oder Betreuer, sodass es auf jeden Fall eine neue Erfahrung für mich ist.-

Zur Person:

Giles Gardam, geboren 1990 in Australien, ist spezialisiert auf geometrische Gruppentheorie. Er arbeitet seit 2019 in der Topologie-Gruppe an der WWU. Er ist am Exzellenzcluster Mathematik Münster und am SFB 1442 Geometrie: Deformations and Rigidity beteiligt. Sein Studium absolvierte er an der University of Sydney, seine Promotion in Oxford. Danach war er ein Jahr lang Postdoc am Technion, Israel, bevor er für ein Trimesterprogramm an das Hausdorff Research Institute for Mathematics (HIM) in Bonn ging.