Unparteiliche Genderlinguistik

Quelle: Narr Francke Attempto Verlag
Quelle: Narr Francke Attempto Verlag

Forscherinnen verfassen eine Einführung für Studierende und Lehrende aus der Sprachwissenschaft

Eine Einführung in die Genderlinguistik, die Verständlichkeit mit wissenschaftlichem Anspruch verbindet: Helga Kotthoff und Dr. Claudia Schmidt , Germanistische Linguistik am Deutschen Seminar der Universität Freiburg, haben gemeinsam mit Damaris Nübling , Deutsches Institut der Universität Mainz, ein Studienbuch für Studierende und Lehrende der Germanistischen Linguistik und anderer Philologien veröffentlicht. ,,In kaum einer Disziplin weichen wissenschaftlicher Forschungsund öffentlicher Kenntnisstand so stark voneinander ab wie bei dem Thema Genderlinguistik", betonen Nübling und Kotthoff. ,,Wir möchten mit unserem Studienbuch dazu beitragen, dies zu ändern."

Einen sprachpolitischen Anspruch verfolgt die Publikation nicht, betonen die Autorinnen - vielmehr versuchen sie, eine möglichst unparteiliche Position einzunehmen. Gleichwohl thematisieren sie sprachpolitische Vorschläge, da sie den öffentlichen Diskurs bestimmen und bereits zu greifbaren Effekten in Form von Sprachwandel geführt haben. Die Einführung behandelt alle Bereiche der Systemlinguistik sowie der Soziound Gesprächslinguistik. Das inhaltliche Spektrum reicht von stimmlichen Unterschieden, dem Komplex Genus - Sexus - Gender und Personennamen über die Konstruktion von Geschlecht in Wörterbüchern bis hin zu Unterschieden in Gesprächen, auch in der Scherzund der institutionellen Kommunikation. Es schließt mit einem Kapitel zu den Neuen Medien, in denen den Autorinnen zufolge zunehmend genderisierte Selbstdarstellungen zu beobachten sind. Eine umfangreiche Bibliografie bietet die Grundlage für die weitere wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema.

Originalpublikation
Kotthoff, H./Nübling, D./Schmidt, C. (2018): Genderlinguistik. Eine Einführung in Sprache, Gespräch und Geschlecht. Tübingen.