Physikerin wird für Beitrag zur Quantensensorik und der Magnetometrie ausgezeichnet
Der Carl-Zeiss-Humboldt-Forschungspreis wird in diesem Jahr an die Quantenoptikerin Prof. Dr. Svenja Akkira Knappe von der University of Colorado at Boulder, USA, vergeben. Ausgezeichnet wird sie insbesondere für ihren außerordentlichen Beitrag zur Entwicklung der Fachgebiete Magnetometrie und Quantensensorik. Im Zusammenhang mit dem Preis wird Knappe bei einem Forschungsaufenthalt in Deutschland maßgeblich mit Freiburger Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten. Nominiert wurde Knappe von Karsten Buse, Professor an der Universität Freiburg und am Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM Freiburg.
Zur Person: Svenja Akkira Knappe
Nach ihrer Promotion 2001 und einem ersten Postdoc-Aufenthalt in Bonn ging Knappe 2003 ans National Institute of Standards and Technology (NIST) und 2013 an die University of Colorado at Boulder, wo sie 2022 die volle Professur erlangte. Knappe ist eine weltweit führende Forscherin auf dem Gebiet der Magnetfeldmessung mit optisch gepumpten Magnetometern, die hochpräzise Messungen von Hirnströmen ermöglichen. Für die Weiterentwicklung der biomedizinischen Technik wäre dies ein großer Durchbruch, denn diese Technik würde der Neuroforschung erlauben, die elektrische Aktivität des gesamten Hirns auf einmal, online und nichtinvasiv in 3D zu erfassen, für die medizinische Forschung, Diagnostik und Therapie.
Der Carl-Zeiss-Humboldt-Forschungspreis
Seit 2022 verleiht die Alexander von Humboldt-Stiftung jährlich den von der Carl-Zeiss-Stiftung gestifteten und mit 100.000 Euro dotierten Carl-Zeiss-Humboldt-Forschungspreis an eine international anerkannte Wissenschaftspersönlichkeit aus dem Ausland, deren grundlegende Entdeckungen, neue Theorien oder Erkenntnisse das eigene Fachgebiet auch über das engere Arbeitsgebiet hinaus nachhaltig geprägt haben. Sie zeichnet damit das bisherige Gesamtschaffen dieser Person aus und würdigt zudem das besondere Potential der Preisträger*innen. Der Preis richtet sich an Forschende der Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT), die eine Kooperation mit Fachkolleg*innen in den Förderländern der Carl-Zeiss-Stiftung (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder Thüringen) anstreben. Die Nominierung erfolgt im Humboldt-Forschungspreisprogramm.
Knappes kommende Forschungskooperationen in Freiburg
Die Preisträger*innen werden zusätzlich eingeladen, in einem Zeitraum von einem halben bis zu einem ganzen Jahr selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkolleg*innen durchzuführen. Knappe wird ihren Forschungsaufenthalt in Deutschland schwerpunktmäßig tätig sein am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) und Institute for Machine-Brain Interfacing Technology (IMBIT) der Universität Freiburg, beim Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik sowie an der Universitätsklinik Freiburg. Die Forschungskooperation mit dem Fraunhofer IPM Freiburg und dem IMBIT etwa soll neue Kollaborationen im Bereich der Magnetometrie anregen und insbesondere technische Entwicklungen anschieben, die für eine Kommerzialisierung und einen breiten Einsatz dieser Technologien wichtig sind. Karsten Buse hält fest: ,,Wir freuen uns außerordentlich, gemeinsam mit Frau Knappe sowohl technisch als auch anwendungsbezogen neue Gebiete und Möglichkeiten der Quanten-Magnetometrie zu erforschen und zu erschließen. Die hohe Auszeichnung von Frau Knappe bestätigt unsere große Wertschätzung für ihre Leistungen und forciert die Zusammenarbeit zusätzlich."