Heute wurde das Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität ab 18.30 Uhr von der Polizei geräumt. Zuvor gab es in dem seit dem Vortag besetzten Gebäude eine Diskussion mit ungefähr 50 pro-palästinensischen Besetzer*innen. An der Diskussion nahmen Mitglieder des Präsidiums, Mitarbeitende des Instituts für Sozialwissenschaften, des Akademischen Senats und Studierende teil. Das Präsidium hatte den Besetzer*innen am Vortag eine eindeutige Frist zur Beendigung der Besetzung mitgeteilt.
,,Wir sind mit der Duldung der Besetzung im Institut für Sozialwissenschaften bis Donnerstagabend in mehrfacher Hinsicht an Grenzen gegangen. Es war der ernsthafte Versuch, einen Dialog zu führen. Dieser Dialog musste abgebrochen werden", so Prof. Julia von Blumenthal, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin.
Ab 18.30 Uhr verließ ein Großteil der protestierenden Studierenden das Institutsgebäude freiwillig in Begleitung von Universitätsangehörigen. Anschließend erfolgte die Räumung durch die Polizei. Das Gebäude bleibt voraussichtlich bis Mitte der nächsten Woche geschlossen.
"Wir haben bewusst ein Gesprächsangebot gemacht. Als Teil der demokratischen Gesellschaft und Ort der Bildung stehen wir für respektvollen Dialog auch über kontroverse Themen. Zugleich gilt: Die Humboldt-Universität duldet in ihren Räumen weder Hass noch Hetze. Ich verurteile alle Symbole, die zu Hass und Gewalt aufrufen, besonders die, die auf einzelne Gruppen oder Personen abzielen. Die Universität muss ein sicherer Ort für alle bleiben", so von Blumenthal.
Wir verfolgen mit großer Sorge die Entwicklungen im Nahen Osten. Wir sehen das große Leid auf allen Seiten: Das Leid der Menschen, die immer noch als Geiseln unmittelbar dem Terror der Hamas ausgeliefert sind, das Leid der Menschen in Gaza, die hungern und keinen Schutz vor dem Krieg finden können; das Leid der Menschen, die Angehörige durch den Terror der Hamas verloren haben, das Leid der Menschen, die Angehörige und Freunde durch den Krieg verloren haben. Unser Mitgefühl gilt allen, die von Terror und Gewalt im Nahen Osten betroffen sind.
Nachricht vom 23.05.24 erstellt von Abteilung Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement