RWTHgpt kann in Lehre und Verwaltung genutzt werden. Besonderer Fokus auf Datenschutz.
Die RWTH Aachen stellt ihren Beschäftigten ein eigenes KI-Tool zur Verfügung und zählt dadurch zu den Vorreitern im Umgang mit Künstlicher Intelligenz in Lehre, Forschung und Betrieb: RWTHgpt basiert auf Azure OpenAI Service von Microsoft, der die generativen KI-Technologien von OpenAI aus der Microsoft Azure Cloud bereitstellt. Dadurch kann RWTHgpt auch gleich die neueste und schnellste multimodale Chatbot-Lösung von OpenAI nutzen: ChatGPT4o. ,,Dass wir unser Tool in seinen Funktionen auf unsere Hochschulansprüche angepasst haben, ist ein Alleinstellungsmerkmal", erläutert Dr. Malte Persike, Wissenschaftlicher Leiter des Centers für Lehrund Lernservices, der das Projekt mit dem IT Center der Hochschule verantwortet. ,,Generative KI hat bereits jetzt das Arbeiten in Forschung, Lehre und Verwaltung maßgeblich verändert. Die Bereitstellung dieser KI-Systeme für die Mitglieder der RWTH ist einer von vielen Schritten, um die RWTH langfristig an der Spitze der Weiterentwicklung zu positionieren", erklärt der Rektor der RWTH, Professor Ulrich Rüdiger.
,,Das entscheidende an der erarbeiteten Lösung ist für mich die Flexibiliät - so können wir zum Beispiel zukünftig auch andere Sprachmodelle verwenden", betont Matthias Müller, Direktor des IT Centers der RWTH. Angewendet werden kann RWTHgpt in allen möglichen Hochschulkontexten - von der Gestaltung neuer Lehrszenarien bis in die tägliche Bearbeitung von Anträgen und Dokumenten. ,,Wir haben ein sehr leistungsstarkes Tool, welches einen sehr umfangreichen Korpus von Dokumenten verschiedener Formate verarbeiten und erstellen kann", erläutert Persike. Begleitet wird die Einführung des neuen Tools von neuen Fortbildungsangeboten - sowohl für den Einsatz in Studium, Lehre und Prüfung wie auch in der Zentralen Hochschulverwaltung.
Die enge Zusammenarbeit mit Microsoft bei der Erstellung des Tools wurde besonders mit Blick auf den Datenschutz von vielen Expertinnen und Experten an der RWTH begleitet. Denn Datenschutz und Mitbestimmung waren von Beginn an entscheidende Faktoren. ,,Wir haben die Themen von Beginn an sehr ernst genommen", betont Persike. Bei der Nutzung von RWTHgpt werden lediglich die Anfragen, sogenannte Prompts, in die Cloud Übertragen, also die Texte, die von den Benutzerinnen und Benutzern eingegeben werden, um eine Konversation mit ChatGPT zu initiieren. Personenbezogene Daten werden nicht mitgeschickt und es ist ausgeschlossen, dass diese Eingaben für das weitere KI-Training verwendet werden. ,,Künstliche Intelligenz ist die entscheidende Technologie unserer Zeit. Bei ihrer Entwicklung haben die Sicherheit und der Schutz der Daten unserer Kunden höchste Priorität für uns", sagt Alexander Britz, Public Sector Lead von Microsoft Deutschland. ,,Microsoft spielt eine zentrale Rolle im digitalen Ökosystem, wodurch wir eine besondere Verantwortung tragen, Vertrauen zu gewinnen und zu erhalten."
Die RWTH nimmt aber auch den mit der Nutzung von KI verbundenen Ressourcenverbrauch in den Blick - denn jeder Einsatz verbraucht Energie. ,,Es gilt, den Einsatz von Large Language Models sorgfältig in Hinblick auf den Energieverbrauch abzuwägen und das Bewusstsein dafür zu schaffen, das auch bei der Nutzung von KI Ressourcen verantwortungsvoll eingesetzt werden müssen", sagt Katharina Jochim, Leiterin der Stabsstelle Nachhaltigkeit und Hochschulgovernance. Das Angebot an die Beschäftigten soll einerseits Hilfestellung sein, andererseits mit dem notwendigen Verständnis für den Ressourcenverbrauch eingesetzt werden.
RWTH setzt auf eigenes KI-Tool
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