Praxisnahes Lernen in Real World Laboratories: THI baut Brücken nach Kolumbien

Das International Welcome Center (IWC) der THI initiiert Kooperationen mit kolumbianischen Universitäten in Bogotá und Medellín, um die praxisund lösungsorientierte Lehrmethodik in Verbindung mit Real World Laboratories vorzustellen.

Das IWC möchte insbesondere zeigen, wie inspirierend und lehrreich es ist, an der THI zu studieren und zu forschen, und gleichzeitig eine Plattform für zukünftige Kooperationen zum gegenseitigen Nutzen schaffen. Im Rahmen ihres Workshops an der Universidad El Bosque in Bogotá hielten Professor Werner Huber und Anna-Lisa Klages zwei parallel stattfindende Praxisworkshops ab. Im Vorfeld wurden die kolumbianischen Professoren einbezogen und den Studierenden Aufgaben zur Vorbereitung gestellt.

Als Reallabore dienten der von Huber betreuten kolumbianischen Studierendengruppe fünf Verkehrsknotenpunkte in unmittelbarer Nähe der Universität El Bosque, die ein hohes Gefährdungspotenzial insbesondere für ungeschützte Verkehrsteilnehmer aufweisen. Diese Gruppe besteht vor allem aus Fußgängern, Radfahrern und Motorradfahrern und ist für Kolumbien sehr relevant: Insgesamt sterben dort mit 9.000 Personen pro Jahr etwa dreimal so viele Verkehrsteilnehmer wie in Deutschland, das Risiko, im Straßenverkehr getötet zu werden, ist - bezogen auf die Einwohnerzahl - sogar viereinhalbmal so hoch. Studierende verschiedener Fachrichtungen wie Maschinenbau, Architektur oder Verhaltenspsychologie brachten ihre Perspektiven auf das Zusammenspiel von Sicherheitstechnologien im Fahrzeug, intelligenter Infrastruktur und menschlichen Faktoren ein, identifizierten die häufigsten Unfallursachen und diskutierten Lösungsansätze.

Gemeinsam mit Anna-Lisa Klages erarbeiteten die Studierenden spiegelbildlich zum BMBF-Projekt BigTrans, wo sie Potenziale, Möglichkeiten und künftige Bedarfe im Energiebereich in Kolumbien erkennen können. Dazu trugen die Studierenden im Vorfeld Informationen zusammen, unter anderem zu lokalen, nationalen und internationalen Akteursgruppen. Berücksichtigt wurden auch politische Strukturen, historische Faktoren, soziokulturelle Aspekte sowie auf technischer Seite E-Mobilitätsszenarien und Elektrifizierung der Industrie.