Der Direktor des IT-Centers, Matthias Müller, und Ministerin Ina Brandes bei der Einweihung des Supercomputers CLAIX-2023.
Supercomputer werden immer wichtiger. Die großen Herausforderungen der Zukunft erfordern immer größere Rechenleistungen. Insbesondere KI-Anwendungen sowie rechnergestützte Simulationen - die neben Theorie und Experiment längst als dritte Säule der Wissenschaft gelten - brauchen immer mehr Kapazitäten an Hochleistungsrechnern. Für Hochschulen wie die RWTH Aachen ist es daher essenziell, die entsprechende Infrastruktur kontinuierlich auszubauen.
Mit der nun vollständigen Installation des neuen Clusters Aix-la-Chapelle (,,CLAIX-2023") wurde die nächste Phase des Hochleistungsrechnens an der RWTH eingeläutet - und am Mittwoch entsprechend groß gefeiert. ,,Dies ist ein wichtiger und stolzer Tag für die Forschungslandschaft in Deutschland" sagte Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen einer Feierstunde im IT-Center der RWTH. ,,Zwei der wichtigsten Ressourcen eines Landes sind kluge Menschen und herausragende Technologien, zu denen der Hochleistungsrechner CLAIX-2023 gehört. Heute freuen wir uns, dass dieser von so vielen Menschen genutzt werden kann", ergänzte die Ministerin. Jeder Rechner ist einzigartig: ,,Jedes System ist maßgeschneidert und kommt so nur einmal in einem Superrechner vor", sagte der Direktor des IT-Centers, Matthias Müller.
Das moderne System, das durch eine Wasserkühlung statt der konventionellen Kühlung durch Klimaanlagen besonders nachhaltig ist, steht Forschenden der RWTH und bundesweit allen deutschen Hochschulen zur Verfügung. In der Pilotphase konnten erste Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits Erfahrungen sammeln und zum stabilen Systembetrieb beitragen. ,,Dieser Rechner ist ein Aushängeschild für den Wissenschaftsstandort Aachen", so Dr. Stefan Stupp, Leiter der Abteilung ,,Wissenschaft" im Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Die immer größeren Datenmengen erfordern stetig wachsende Rechenleistungen. Während Wissenschaft und Politik die finale Installation von ,,CLAIX-2023" feierten, läuft bereits die Ausschreibung für ,,CLAIX-2025". Um mit der Technologieentwicklung Schritt zu halten, sind immer größere Maschinen erforderlich.
Natürlich benötigen die Hochleistungsrechner viel Energie, aber würden die Experimente, die durch die Supercomputer simuliert werden können, in der Realität durchgeführt, wäre der Stromverbrauch um ein Vielfaches höher. ,,Forschungsprojekte werden immer komplexer. In der Forschung haben wir schon immer Experimente gemacht, dann kam die Simulation dazu, weshalb leistungsfähige Infrastrukturen für uns sehr wichtig sind", sagt Sandra Korte-Kerzel, Prorektorin für Forschung an der RWTH.
Zur Info:
CLAIX-2023 bietet leistungsstarke Intel Xeon 8468 Sapphire Rapids CPUs mit 96 Kernen pro Rechenknoten sowie 52 spezielle Server für KI- und ML-Anwendungen, ausgestattet mit vier NVIDIA H100 GPUs pro Server. Diese Konfiguration ermöglicht eine beeindruckende Gesamtleistung von über 14 PFLOPS im ML-Segment. Mit 632 direkt wassergekühlten Rechenknoten für HPC und einer deutlichen Leistungssteigerung unterstützt das System eine Vielzahl von Anwendungen. Es bietet zudem eine herausragende Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Ein Großteil von CLAIX-2023 wird von NHR4CES (National High Performance Computing Center for Computational Engineering Science) bereitgestellt und unterstützt insbesondere die Ingenieurswissenschaften und die angewandten Naturwissenschaften. Ein weiterer wesentlicher Teil des Systems wird von WestAI, dem KI-Servicezentrum, zur Verfügung gestellt und fördert Überwiegend die Nutzung für das Maschinelle Lernen. Wie schon beim Vorgängermodell ,,CLAIX-2018" wurden die tristen Computerkästen künstlerisch gestaltet. Der 3D-Künstler Artur Krutov vereint dabei Technologie mit Kunst.
Neuer Supercomputer an der RWTH eingeweiht
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