
Als Schüler träumte Dominik Krug davon, Pilot zu werden - fasziniert von der Idee, ein Flugzeug sicher durch den Luftraum zu steuern. Doch mit der Zeit rückte ein anderer Aspekt in den Fokus: Statt selbst zu fliegen, wollte er verstehen, wie das Fliegen Überhaupt funktioniert. Diese Neugier brachte ihn zur Strömungsmechanik und schließlich an die RWTH Aachen. Seit November leitet der 41-Jährige dort den Lehrstuhl für Strömungsmechanik und das Aerodynamische Institut.
Dominik Krug unterrichtet die Vorlesung Strömungsmechanik 1, ein Pflichtfach für alle Bachelorstudierenden im Maschinenbau. Er weiß, dass nicht alle seine Begeisterung für das Fach teilen. ,,Gerade deshalb möchte ich den Studierenden vermitteln, warum es wichtig ist, sich mit diesen Grundlagen auseinanderzusetzen", erklärt er. Strömungsmechanik bildet die Basis für viele Schlüsselbereiche des Ingenieurwesens.
Verhalten von Luftbläschen und Partikeln in turbulenten Strömungen Das spiegelt sich auch in seinen Forschungsprojekten wider. Gefördert durch einen ERC Starting Grant, untersucht Krug das Verhalten von Luftbläschen und Partikeln in turbulenten Strömungen, was zum Beispiel für die Materialtrennung von Erz und Gestein im Bergbau, aber auch in der Abwasseraufbereitung und im Papier-Recycling eine große Rolle spielt. Zudem erhielt Dominik Krug kürzlich einen ,,Vidi" Grant Über 850.000 Euro von der niederländischen Forschungsorganisation NWO, um Strategien zu entwickeln, wie störende Effekte durch Gasblasen bei der Herstellung von grünem Wasserstoff in Elektrolyseuren reduziert werden können.
Dank kontinuierlicher Fortschritte in der experimentellen Technik, insbesondere durch leistungsfähigere Highspeed-Kameras, sowie durch Simulationen auf immer leistungsstärkeren Großrechnern, sieht Krug neue Möglichkeiten, immer komplexere Systeme zu untersuchen. ,,Gleichzeitig bietet unser Fachbereich einzigartige Chancen, grundlegende physikalische Fragestellungen anhand praxisrelevanter Probleme zu erforschen", sagt er begeistert.
An der RWTH kann Krug in Zukunft an mehreren Strömungskanälen forschen darunter einem, der Überschallgeschwindigkeiten erzeugt - eine in Deutschland seltene Einrichtung, wie er betont. Der Maschinenbauingenieur, der an der ETH Zürich promoviert hat, freut sich schon auf die neuen Möglichkeiten.
Aktuell pendelt Krug zwischen Aachen und Enschede in den Niederlanden, wo er zuvor an der Universität Twente gearbeitet hat. Doch ein Umzug steht bevor: Gemeinsam mit seiner Frau hat er bereits ein Haus in Maastricht gekauft, das die beiden mit ihren drei Kindern beziehen wollen.