Bianca Watzka Übernimmt die Professur für Didaktik der Physik und Technik.
Wie können Lehrkräfte Schülerinnen und Schüler optimal unterrichten’ Das ist eine der Fragen, mit denen sich Bianca Watzka in ihrem Lehrund Forschungsgebiet beschäftigt. Am 1. Oktober hat die Wissenschaftlerin die Verantwortung für die Professur für Didaktik der Physik und Technik Übernommen.
Watzkas Ziel ist es, das Potenzial jedes Lernenden bestmöglich zu fördern: ,,Für meine Arbeit ist es wichtig zu verstehen, wie Schülerinnen und Schüler am besten lernen", sagt Watzka. Diese Frage sei jedoch äußerst komplex und nicht mit einer einfachen Antwort abzutun. Sie untersucht unter anderem mittels Eyetracking, wie die Lernenden visuelle Darstellungen kognitiv verarbeiten.
Bevor die gebürtige Ludwigsburgerin in die Hochschullehre ging, absolvierte sie ein Lehramtsstudium in den Fächern Physik und Mathematik an der Pädagogischen Hochschule ihrer Heimatstadt. Ihr Referendariat führte sie an eine Mädchenrealschule, eine Zeit, die sie als besonders schön in Erinnerung behalten sollte. Schon damals wurde ihr bewusst, wie wichtig es ist, insbesondere Mädchen frühzeitig für MINT-Fächer zu begeistern, Ängste abzubauen und das Selbstvertrauen zu stärken. Mit Erfolg: Am Ende entschied sich die Hälfte ihrer Klasse für ein technisch-/naturwissenschaftliches Fach, erinnert sich Watzka stolz.
Als nach dem Referendariat keine Stelle an der Mädchenrealschule in Bad Mergentheim frei war, wechselte sie zunächst an eine staatliche Schule und arbeitete dort zwei Jahre. Ihr ehemaliger Professor, bei dem sie die Abschlussarbeit geschrieben hatte, machte sie auf ein strukturiertes Promotionskolleg aufmerksam: Der Fachbereich ,,Kontextorientierung und Sensorik" habe sie direkt angesprochen, da es sich um einen sehr anwendungsorientierten Bereich der Physik handele: ,,Das hat für mich perfekt gepasst", so Watzka.
An der LMU München vertiefte sie ihr Wissen in der Physikdidaktik und schloss parallel dazu ihre Promotion an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg ab, um anschließend zunächst als Vertretungsund dann als Juniorprofessorin an die Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg zu kommen. Mit den Studierenden bekommt sie eine andere Art von Zuhörerinnen und Zuhörern, als es in Schule der Fall war: ,,Studierende sind häufig kritischer - und es kommt häufiger zu konstruktiven und tiefgründigen Diskussionen über ein Thema." Beide Aufgabenbereiche hätten ihr jedoch immer gleichermaßen Freude bereitet.
Frühzeitig praxisnahe Einblicke ermöglichen Den Lehramtsstudierenden an der RWTH möchte Watzka frühzeitig praxisnahe Einblicke ermöglichen, um ihr theoretisches Wissen gezielt mit der Schulpraxis zu verknüpfen. ,,Es ist mir wichtig, dass die Studierenden später im Schulalltag evidenzbasierte Entscheidungen treffen", erläutert die Professorin.
Auch Aachen selbst hat Watzka positiv Überrascht. Die weite Verteilung der Universitätsgebäude in und um Aachen sei ihr gleich ins Auge gefallen. Zudem ist man schnell im Grünen - ideal für ihre Leidenschaft, bei ausgedehnten Läufen Strecken von mehr als zehn Kilometern zurückzulegen. Nach einem Mittelfußbruch vor sechs Jahren entdeckte sie das Indoor-Radfahren für sich und hat mittlerweile mit ihrem Rennrad auf der Rolle schon über 20.000 Kilometer in der virtuellen Welt zurückgelegt. Per App vernetzt sie sich regelmäßig mit Gleichgesinnten und legt Kilometer für Kilometer zurück.
Professorin Watzkas Weg vereint ihre wissenschaftliche Leidenschaft mit dem Ziel, bestmögliche Lernvoraussetzungen zu schaffen. So nimmt sie auch in Aachen die Herausforderung an, neue Ansätze zu entwickeln, mit denen sie ihre Studierenden optimal auf ihren zukünftigen Einsatz in Schulen vorbereitet.
Neue RWTH-Professorin in der Physik
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