
Die Universität Leipzig informiert über die klassischen Pressemitteilungen hinaus in Form von Kurzmeldungen über aktuelle Themen, heute über eine anonyme Erbschaft für die Krebsforschung, die Aufnahme von Rektorin Eva Inés Obergfell in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste, den neuen Bertolt Brecht Gastprofessor Stefan Kaegi sowie die Aufnahme des Biologen Christian Wirth und des Musikwissenschaftlers Stefan Keym in die Sächsische Akademie der Wissenschaften.
Rektorin Eva Inés Obergfell ist neues Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste
Die Rektorin der Universität Leipzig, Eva Inés Obergfell, ist am Samstag (6. April 2024) bei einem Festakt in Salzburg offiziell in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste (EASA) aufgenommen worden. Die Rechtswissenschaftlerin wurde bereits im Oktober 2023 vom Senat der Akademie als ordentliches Mitglied in die Klasse V (Sozial-, Rechtsund Wirtschaftswissenschaften) gewählt.
,,Es ist eine große Ehre, in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste aufgenommen zu werden. Ich habe mich schon im vergangenen Herbst sehr über die Nominierung und die Wahl gefreut. Nun bin ich gespannt darauf, in den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Disziplinen zu treten", betont Obergfell.

Die 1990 in Salzburg gegründete Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste ist eine nichtstaatliche europäische Vereinigung, die sich der Förderung des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritts verschrieben hat. Die etwa 2.000 Mitglieder des transnationalen und interdisziplinären Netzwerks sind renommierte Wissenschaftler:innen, Künstler:innen und Geistliche aus aller Welt, unter ihnen sind 37 Nobelpreisträger:innen. Die Mitglieder der Akademie werden aufgrund ihrer herausragenden Leistungen in den Bereichen Wissenschaft, Kunst und Governance auf Vorschläge hin gewählt.
Christian Wirth und Stefan Keym in Sächsische Akademie der Wissenschaften aufgenommen
Der Biologe Christian Wirth und der Musikwissenschaftler Stefan Keym sind neue Mitglieder der Sächsischen Akademie der Wissenschaften (SAW). Am 12. April 2024 werden die Professoren im Rahmen der öffentlichen Frühjahrssitzung neben drei weiteren Wissenschaftler:innen offiziell in die Akademie aufgenommen. Außerdem wird die Germanistin Dr. Luise Czajkowski zu diesem Anlass mit dem Theodor-Frings-Preis der SAW ausgezeichnet
Christian Wirth ist Professor für Spezielle Botanik und funktionelle Biodiversität, Direktor des Botanischen Gartens der Universität Leipzig und Gründungsdirektor des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig. Außerdem ist er Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie, Jena. Er wird in die mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse der SAW aufgenommen.

Stefan Keym ist Professor für Musikwissenschaft und Direktor des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Leipzig. Er wird neues Mitglied in der philologisch-historischen Klasse der SAW.
Den Theodor-Frings-Preis 2024 der SAW erhält ebenfalls eine Wissenschaftlerin der Universität Leipzig: Die Germanistin Dr. Luise Czajkowski wird damit für ihre Arbeit über Schreibsprachen im Übergang ausgezeichnet. Der Theodor-Frings-Preis wird in Anerkennung hervorragender Leistungen auf dem Gebiet der germanistischen Sprachund Literaturwissenschaft sowie für germanistische Forschungen mit interdisziplinärem Ansatz zuerkannt und ist mit 2000 Euro dotiert.
Stefan Kaegi neuer Bertolt Brecht Gastprofessor

Der Regisseur Stefan Kaegi wird Bertolt Brecht Gastprofessor der Stadt Leipzig am Centre of Competence for Theatre (CCT) der Universität Leipzig. Offiziell begrüßt wird Kaegi bei einem Empfang am Donnerstag, 18. April, 18:00 Uhr, in der Alten Handelsbörse (Naschmarkt 1, Leipzig). Stefan Kaegi gilt als einer der bedeutendsten Regisseure, Kuratoren und Hörstückproduzenten der jüngeren Vergangenheit. Sowohl als Teil des Produktionskollektivs Rimini Protokoll als auch in verschiedenen anderen Konstellationen inszeniert er dokumentarische Theaterstücke, Stadtraumerkundungen und Hörspiele. Stetiges Ziel Kaegis sei es, die gefühlte Realität aufzubrechen und all’ihre Facetten auch aus ungewöhnlichen Blickwinkeln zu präsentieren, heißt es in einer Ankündigung des CCT.
In seinen Lehrveranstaltungen am Institut für Theaterwissenschaft will der Gastprofessor gemeinsam mit den Studierenden universitäre Räume und deren historische Schichtungen sowie Inszenierungsund Verhaltensweisen, die diese Räume (re)produzieren, untersuchen und verfremdend erfahrbar machen. Die Nominierung von Stefan Kaegi in diesem Sommersemester steht im Kontext des 16. Kongresses der Gesellschaft für Theaterwissenschaft in Leipzig im Juni, der im Juni unter dem Motto ,,Offene Räume" in Leipzig stattfindet.
Die Bertolt Brecht Gastprofessur der Stadt Leipzig wird seit 2017 halbjährlich an Kunstschaffende aus den Bereichen Theater, Tanz und Performance vergeben. Die Gastprofessor:innen erweitern die Lehre und Forschung am Leipziger Centre of Competence for Theatre (CCT) und dem Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig durch ihre internationale künstlerische Expertise. Darüber hinaus bringen sie einen nachhaltigen Theorie-Praxis Transfer zwischen Wissenschaften und Künsten in den öffentlichen Diskurs der Stadt Leipzig ein und machen die lebendige Kulturszene der Stadt international sichtbarer.
Anonyme Erbschaft für Krebsforschung der Universitätsmedizin Leipzig

Die Krebsforschung der Universitätsmedizin Leipzig profitiert von einem besonderen finanziellen Zuschuss: Eine anonyme Erbschaft in Höhe von rund 400.000 Euro. Die Mitglieder des Dekanats der Medizinischen Fakultät haben beschlossen, das Geld für bestehende interne Förderprogramme junger Wissenschaftler:innen zu verwenden. ,,Die Krebsforschung gehört zu unseren wissenschaftlichen Schwerpunkten. Im vergangenen Jahr wurden vier Professuren im Bereich der Onkologie an den Standort berufen. 2022 erhielten Leipzig und Jena von der Deutschen Krebshilfe den Zuschlag für das Mitteldeutsche Krebszentrum, Cancer Center Central Germany - CCCG, ein Zusammenschluss der beiden onkologischen Zentren der Region. Mit dem Ziel, die bestmögliche Krebsversorgung für die Betroffenen zu gewährleisten. Das geschieht auch, indem aktuelle, innovative Erkenntnisse aus der Forschung zügig in die klinische Praxis Überführt werden", sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät, Ingo Bechmann.
Ein besonderes Förderprojekt der Universitätsmedizin Leipzig, das den schnellen Transfer von der Forschung in die Praxis im Fokus hat, nennt sich Clinician Scientist. Mediziner:innen im klinischen Dienst mit einem wissenschaftlichen Profil, werden durch eine Freistellung für Forschungstätigkeiten während der Facharztausbildung nachhaltig in ihrer Karriere gefördert. ,,Dieses Programm bietet eine einzigartige Plattform, die Prozesse sowie Herausforderungen der Therapieentwicklung von Anfang an zu begleiten. Die Möglichkeit, von erfahrenen Forschern und Ärzten vor Ort zu lernen, sowie gleichzeitig eigene Ideen und Projekte zu entwickeln, ist für mich sehr inspirierend und motivierend", sagt Philipp Lückemeier, Arzt in Weiterbildung an der Klinik für Hämatologie, Zelltherapie, Hämostaseologie und Infektiologie des Universitätsklinikums Leipzig. Er profitiert dank der Erbschaft für drei Jahre von der Clinician Scientist Förderung. Künftig werden weitere junge Wissenschaftler:innen der Medizinischen Fakultät mit dem Schwerpunkt Krebsforschung, zum Beispiel in Form von Promotionsförderungen, von der anonymen Erbschaft profitieren.