Gesundheitsministerin Gerlach Übergibt Förderbescheid

Mit rund 1,2 Millionen Euro unterstützt Bayern das Projekt ,,Beste Landpartie Al
Mit rund 1,2 Millionen Euro unterstützt Bayern das Projekt ,,Beste Landpartie Allgemeinmedizin’ an der Universität Würzburg. Den symbolischen Scheck hatte Ministerin Judith Gerlach (2.v.r.) bei einem Besuch am UWK dabei. Zu den Empfängern gehören Tim von Oertzen (UKW, links), die Allgemeinmedizinerin Anne Simmenroth sowie Paul Pauli (JMU). (Bild: Gunnar Bartsch / JMU)
Bei einem Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Uni und Uniklinik Würzburg hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach bekannt gegeben, dass das Programm ,,Beste Landpartie Allgemeinmedizin" bis 2028 fortgesetzt wird.

Das Ausbildungsprogramm ,,Beste Landpartie Allgemeinmedizin" an der Universitätsmedizin Würzburg kann bis 2028 fortgesetzt werden. Die bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, Übergab am 12. September 2024 am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) den Förderbescheid über rund 1,2 Millionen Euro.

Das Projekt ,,Beste Landpartie Allgemeinmedizin" verfolgt das Ziel, den hausärztlichen Nachwuchs zu fördern, um eine flächendeckende und möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung in ländlichen Regionen gewährleisten zu können. Die Leitung in Würzburg liegt beim Institut für Allgemeinmedizin. In der ersten Förderphase seit 2020 haben bereits 39 Medizinstudierende daran teilgenommen.

Rückgrat unseres Gesundheitssystems

Die Ministerin betonte bei der Übergabe des Bewilligungsbescheids: ,,Ich bin zuversichtlich, dass das Programm auch im Rahmen der Fortführung und Weiterentwicklung erfolgreich sein wird und weiterhin so engagierte Studierende wie bisher für eine hausärztliche Tätigkeit auf dem Land gefunden und begeistert werden können. Diese künftigen Landärztinnen und Landärzte sind das Rückgrat unseres Gesundheitssystems. Das BeLA-Programm spielt daher eine wichtige Rolle bei der Motivation für das Fach Allgemeinmedizin und damit auch für die Entscheidung für den Hausarztberuf."

,,Das Programm bietet ein umfangreiches Zusatzcurriculum mit einer intensiven Betreuung der Medizinstudierenden, beispielsweise während der Praktika in kooperierenden Lehrkrankenhäusern oder in Hausarztpraxen der Region. Außerdem profitieren die Teilnehmenden enorm von dem Netzwerk aus erfahrenen Kolleginnen und Kollegen und gleichgesinnten Mitstudierenden", erklärt Anne Simmenroth, eine der beiden Leiterinnen des Würzburger Institutes für Allgemeinmedizin. Zusätzlich bietet das Programm eine monatliche Förderung in Höhe von 600 Euro, wenn ein Teil des Praktischen Jahres zum Abschluss des Studiums in der Region absolviert wird.

Große Dynamik in der Universitätsmedizin Würzburg

Die Gesundheitsministerin informierte sich im Gespräch vor Ort mit den Leitungen der Universität Würzburg und des UKW auch über die Arbeit des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) WERA und den geplanten Studiengang Pflegewissenschaft der Universität.

PD Dr. Tim von Oertzen, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des UKW, betonte beim Besuch der Staatsministerin: ,,Die Universitätsmedizin Würzburg ist durch eine enorme Dynamik geprägt. Die finanzielle Unterstützung durch den Freistaat Bayern für Projekte wie die ,,Beste Landpartie Allgemeinmedizin" ist daher ein wichtiger Ansporn für uns. Denn zu unseren Aufgaben zählt neben Forschung und der erstklassigen Patientenversorgung auch die Ausbildung der benötigten Fachkräfte in den verschiedenen Berufsbildern. Wir als UKW wollen hier auch in Zukunft der Taktund Impulsgeber für die gesamte Region sein. Dazu trägt natürlich auch die deutschlandweite Strahlkraft des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen, NCT WERA, bei, das von Würzburg aus koordiniert wird."

Professor Paul Pauli, Präsident der Würzburger Universität: ,,Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg ist eine in allen Disziplinen forschungsstarke Volluniversität. Die Medizin und die Lebensund Gesundheitswissenschaften leisten einen maßgeblichen Beitrag zu diesem Profil. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum ermöglicht eine enge Verzahnung von exzellenter Grundlagenforschung und direkter Anwendung in der klinischen Praxis, die unseren Studierenden sowie allen Menschen in der Region und weit darüber hinaus zugutekommt."

,,NCT WERA" stärkt innovative Krebsversorgung mit Blick auf den ländlichen Bereich

Der Zusammenschluss der vier universitätsmedizinischen Standorte Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg, kurz WERA, wurde im vergangenen Jahr in das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen des Deutschen Krebsforschungszentrums aufgenommen. Aktuell laufen die Vorbereitungen für erste gemeinsame Studien innerhalb der sechs NCT-Verbünde, die über Deutschland verteilt sind. Ziel ist es, möglichst schnell neueste Ergebnisse der Krebsforschung in die Patientenversorgung zu Übertragen. Die vier WERA-Partner decken dabei ein Gebiet mit rund acht Millionen Menschen ab. Das NCT WERA wird von der Würzburger Universitätsmedizin koordiniert.

Ministerin Gerlach zum Thema NCT WERA: ,,Dieser bayerische Uniklinikverbund verdeutlicht die Innovationskraft der Universitätsmedizin im Freistaat. Hier wird Spitzenforschung mit modernster Patientenversorgung kombiniert und das mit dem gezielten Blick auch auf die ländliche Region", so die Gesundheitsministerin bei ihrem Besuch an der Uniklinik.

Wichtige Impulse zur Ausbildung und zur Bindung von Fachkräften

Einen wichtigen Beitrag zur großen Aufgabe der Professionsentwicklung in den Gesundheitsfachberufen leistet die Medizinische Fakultät der Universität Würzburg mit zwei ihrer Studienangebote als Bachelor of Science. Bereits 2022 wurde der Studiengang ,,Hebammenwissenschaft" eingeführt, während voraussichtlich im Wintersemester 2025/26 der Studiengang ,,Pflegewissenschaft" startet. Als duale, primärqualifizierende Studienformate findet die akademische Qualifikation an der Universität statt, während die berufspraktische Ausbildung am Universitätsklinikum Würzburg, sowie im Fall der Hebammenwissenschaft auch am Klinikum Würzburg Mitte, erfolgt.

,,Beide Studiengänge legen einen besonderen Fokus auf interprofessionelle Lehre und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses", erklärt Sarah König, Studiendekanin der Medizinischen Fakultät. Das Ziel besteht darin, die Studierenden auf die eigenständige Versorgung von Schwangeren sowie von Patientinnen und Patienten vorzubereiten und dazu zu befähigen, bei komplexen Situationen in interprofessionellen Versorgungsstrukturen zu arbeiten. Zudem soll durch spezifische Forschungsaktivitäten die Weiterentwicklung der Fächer gefördert werden.

Dabei setzen die Studiengänge verstärkt auf die Förderung der praktischen und kommunikativen Kompetenzen für das spätere Arbeitsumfeld. Außerdem werden innovative Technologien und Simulationen eingesetzt, um eine praxisnahe Ausbildung zu gewährleisten. Ein wesentliches Element bildet die Zusammenarbeit mit anderen Studiengängen wie beispielsweise der Humanmedizin.