Fortschritt durch Bildung: DAAD fördert internationale Fachkräfte aus Weimar

Ein Schwerpunkt des Studienganges ist erdbebensicheres Bauen. Symbolbild von Ang
Ein Schwerpunkt des Studienganges ist erdbebensicheres Bauen. Symbolbild von Angelo Giordano (Pixabay) -Version

Rund 850.000 Euro stellt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) dem englischsprachigen Masterstudiengang »Natural Hazards and Risks in Structural Engineering« (NHRE) an der Bauhaus-Universität Weimar zur Verfügung. Bis 2032 fließen die Fördermittel in Vollstipendien für Studierende aus Entwicklungsund Schwellenländern sowie jährliche Zuschüsse für Tutorien. Im Rahmen des Masterstudiums erwerben die Stipendiaten das technische Know-how für Planung, Bau und Sanierung in Risikogebieten. Nach erfolgreichem Studienabschluss sollen die internationalen Fachund Führungskräfte das Wissen in ihre Heimatländer tragen und diese nachhaltig weiterentwickeln.

Erdbeben, Überschwemmungen, Stürme - extreme Wetterlagen und Naturkatastrophen stellen Bauingenieur*innen vor große Herausforderungen. Um das Sicherheitsrisiko zu minimieren und drohende Schäden abzuwenden, werden an der Bauhaus-Universität Weimar Spezialist*innen ausgebildet, die das technische Know-how für die Auslegung/Bemessung von Gebäuden und Infrastrukturbauwerken unter extremen Einwirkungen mitbringen. Damit leistet der Studiengang »Natural Hazards and Risks in Structural Engineering« einen wichtigen Beitrag für die Bewältigung regionalspezifischer und globaler Herausforderungen, insbesondere in Risikogebieten. »Ein besonderer Fokus liegt auf der Qualifikation von Ingenieur*innen aus Entwicklungsländern, um sie auf verantwortungsvolle Aufgaben in ihrer Heimat vorzubereiten«, erläutert Studiengangleiter Jun.-Prof. Lars Abrahamczyk von der Bauhaus-Universität Weimar.

Hier kommt das DAAD-Förderprogramm für »Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge« (EPOS) ins Spiel. Es unterstützt ausgewählte Teilnehmer*innen aus Entwicklungsund Schwellenländern in Form von Individualstipendien. »Das EPOS-Stipendium ermöglicht es talentierten Ingenieur*innen mit Bachelorabschluss und mindestens zwei Jahren Berufserfahrung, an der Bauhaus-Universität Weimar ihren Masterabschluss zu absolvieren und dabei von den innovativen und erstklassigen Forschungsprojekten, der Forschungsinfrastruktur, dem Fachwissen und den Ressourcen der Bauhaus-Universität Weimar zu profitieren. Speziell im Rahmen studentischer Projekte werden die Studierenden an die aktuellen Forschungsprojekte angeschlossen und eingebunden. Damit fördern wir den interkulturellen Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Forscher*innen aus verschiedenen Ländern, was zu einem tieferen Verständnis für globale Forschungsfragen führen soll«, führt Abrahamczyk aus.


Ziel des DAAD ist es, die Absolvent*innen in Studiengängen aller Wissensbereiche weiter zu qualifizieren und international zu vernetzen, damit sie als Expert*innen im eigenen Land mittelund langfristige Entwicklungsprozesse initiieren und begleiten. Insgesamt 42 Studienprogramme werden unterstützt, darunter der Weimarer Masterstudiengang NHRE.

Netzwerktreffen in Weimar


Seit 2014 ist »Natural Hazards and Risks in Structural Engineering« Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Postgraduiertenstudiengänge mit besonderer Relevanz für Entwicklungsländer (AGEP). Die AGEP ist ein Zusammenschluss von über 50 deutschen Postgraduiertenstudiengängen aus den Bereichen Natur-, Ingenieur-, Regional-, Umweltund Agrarwissenschaften, Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Humanmedizin. Was diese Studiengänge eint, ist ihr gemeinsamer Auftrag, nachhaltige Entwicklung in den Heimatländern der Teilnehmenden zu fördern und Studierende zu sogenannten »Change Agents« im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele auszubilden. Mindestens fünf »Sustainable Development Goals« (SDGs) werden im Studiengang NHRE adressiert: darunter hochwertige Bildung und lebenslanges Lernen, die Stärkung der Rolle von Frauen sowie Maßnahmen zur Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels.

Bei einem Netzwerktreffen der AGEP am 25. April 2025 an der Bauhaus-Universität Weimar wird der geförderte Postgraduiertenstudiengang NHRE vorgestellt. Im Fokus des Treffens steht der Austausch der Studiengänge des AGEP-Netzwerkes zu relevanten Themen rund um die Förderung von Fachund Führungskräften in Entwicklungsländern sowie der Austausch mit dem DAAD.

Weitere Informationen zur AGEP: www.agep-info.de


Für Rückfragen steht Ihnen Jun.-Prof. Lars Abrahamczyk, Bauhaus-Universität Weimar, Professur Komplexe Tragwerke, per E-Mail: lars.abrahamczyk[at]uni-weimar.de sowie telefonisch unter +49 (0) 36 43/58 41 03 zur Verfügung.