Europäischer Forschungsrat fördert Projekt aus der synthetischen Biologie mit 2,4 Millionen Euro

In multizellulären Systemen wie Geweben und Biofilmen verständigen sich Zellen über chemische Signale. Diese Signale sind hochkomplex und machen es Menschen bislang unmöglich, die Zell-zu-Zell-Kommunikation gezielt zu programmieren. Seraphine Wegner möchte mit ihrer Arbeitsgruppe eine neue, in der Natur bisher nicht existierende Kommunikationsform zwischen Zellen entwickeln, die nicht auf chemischen Signalen, sondern auf Licht basiert. "Diese Form der Kommunikation ist äußerst effektiv und schnell, da das Signal die Zielzelle mit Lichtgeschwindigkeit erreicht und nicht durch die natürlichen Zellsignale beeinträchtigt oder gestört wird", unterstreicht Seraphine Wegner. Dadurch könnten neue Kommunikationswege in multizelluläre Systemen nach einem modularen Schema programmiert werden. Dies soll innovative Anwendungen in der Biotechnologie und der zellulären Bionik ermöglichen.

Die Biochemikerin ist seit 2019 Professorin am Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie an der Medizinischen Fakultät. Im Jahr 2018 hat sie bereits einen "ERC Starting Grant" erhalten. Sie gehört den Sonderforschungsbereichen "Dynamic Cellular Interfaces", "inSight" und "Intelligent Matter" an und ist Teil des "Marie Sklodowska-Curie Doctoral Network SigSynCell".