Foto (IHES, Marie-Claude Vergne): Hugo Duminil-Copin hält den Festvortrag der diesjährigen Weierstraß-Vorlesung an der Universität Paderborn.
Foto (IHES, Marie-Claude Vergne): Hugo Duminil-Copin hält den Festvortrag der diesjährigen Weierstraß-Vorlesung an der Universität Paderborn. Hugo Duminil-Copin, mehrfach ausgezeichneter Mathematiker und Träger der Fields-Medaille, ist diesjähriger Festredner der Paderborner Weierstraß-Vorlesung am 12. Mai. Im Interview erklärt er, woran er forscht, was es mit Perkolationsmodellen auf sich hat und wieso ihn Phasenübergänge so begeistern. Sie befassen sich mit der Schnittstelle von Wahrscheinlichkeitstheorie, Kombinatorik und mathematischer Physik. Was kann man sich als Laie darunter vorstellen? Duminil-Copin: Mathematische Physik ist die Untersuchung von physikalisch motivierten Objekten mithilfe der Mathematik. Konkret geht es bei meiner Forschungsarbeit um die mathematische Untersuchung von Phasenübergängen. Ich beschäftige mich mit massiven Veränderungen der Materie wie z. B. dem Übergang von Wasser zu Dampf bei 100 Grad. Mein Ziel ist es, diese Art von Übergängen zu verstehen und mathematisch zu modellieren. Die Wahrscheinlichkeit, die nichts anderes ist als die Theorie der zufälligen Ereignisse, ergibt sich ganz natürlich, wenn man mathematische Physik betreibt. Die Komplexität unserer Welt zwingt uns dazu, sie mithilfe des Zufalls zu modellieren. Wenn es unmöglich wird, das Verhalten eines physikalischen Systems genau zu verfolgen, wendet man sich an die Wahrscheinlichkeitstheorie und fragt sich, welches das typische Verhalten des Systems ist. Selbst in der Mathematik ist diese Idee, sich (manchmal systematisch) dem typischen Verhalten von Dingen zuzuwenden, relativ neu, aber sehr wirkungsvoll. Welche Rolle spielt dabei die Kombinatorik?
TO READ THIS ARTICLE, CREATE YOUR ACCOUNT
And extend your reading, free of charge and with no commitment.