Der XXII. Deutsche Hispanistentag findet vom 27. bis 31. März 2019 an der Freien Universität Berlin statt
Die größte Fachtagung der hispanistischen Sprach-, Kulturund Literaturwissenschaften in Deutschland findet in diesem Jahr erstmals an der Freien Universität Berlin statt. Im Zentrum des XXII. Deutschen Hispanistentags vom 27. bis 31. März stehen die Vielfalt und Verflechtungen der spanischen Sprache sowie ihre Literaturen und Kulturen. Für die Konferenz haben sich über 600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Lateinamerika, Spanien und anderen Ländern angekündigt. Eröffnet wird der Hispanistentag am 27. März um 19 Uhr im Ibero-Amerikanischen Institut mit einem Vortrag des Schriftstellers Antonio Muñoz Molina; der Spanier gilt als bekanntester und meistgelesener andalusischer Gegenwarts-Autor. Antonio Muñoz Molinas Festvortrag trägt den Titel ,,La invención y el azar" (dt. Die Erfindungsgabe und der Zufall). Am 29. März spricht der peruanische Linguist Carlos Garatea Grau über die Vielfalt in der Einheit der spanischen Sprache. Mit interkultureller Begegnung und Übersetzung befasst sich am 30. März die argentinische Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin Sylvia Molloy; am gleichen Tag finden auch eine Veranstaltung zur Linguistik in Lateinamerika und eine Gesprächsrunde zur Hispanistik in der Welt statt. Am 31. März wird im Rahmen einer poetischen Matinee Dichtung aus Lateinamerika präsentiert, die in Berlin entstanden ist. Zudem wird am 26. März um 19 Uhr in der Spanischen Botschaft in Berlin eine von Studierenden der Freien Universität erarbeitete Ausstellung über die globale Rezeption des Dichters Federico García Lorca gezeigt. Diese Veranstaltungen des Rahmenprogramms sind öffentlich, der Eintritt frei. Die Tagungssprache ist Spanisch; bei der Eröffnungsveranstaltung gibt es eine deutsche Übersetzung. Die Fachtagung wird organisiert von Professorin Dr. Judith Meinschaefer, Professorin Dr. Susanne Zepp-Zwirner und Uli Reich vom Institut für Romanische Philologie der Freien Universität.
Der Hispanistentag gilt als wichtigste Fachtagung der hispanistischen Sprach-, Kulturund Literaturwissenschaften in Deutschland, seine Organisation und Ausrichtung gehört zu den Kernaufgaben des 1977 gegründeten Deutschen Hispanistenverbands (DHV). Ziel ist eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit sprach-, kultur-, literaturund übersetzungswissenschaftlichen Forschungen innerhalb der Geistesund Sozialwissenschaften.
Im Rahmen des XXII. Deutschen Hispanistentags soll eine innovationsstiftende sowie debattentreibende Sektionsarbeit in den Bereichen hispanistischer Forschungsgegenstände, Theoriebildung und Methodenreflexion gefördert werden. Dazu gehört auch eine Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen der Mehrsprachigkeitsdidaktik, etwa die Vermittlung interund transkultureller kommunikativer Kompetenz oder von Diversity-Ansätzen in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Thematisiert werden zudem Ergebnisse vorangegangener Hispanistentage, um die wissenschaftsgeschichtliche wie gesellschaftliche Bedeutung des Fachs herauszustellen und Perspektiven zu erörtern.
Die drei Schlüsselbegriffe der Fachtagung lauten Konstellationen, Netze und Transformationen. ,,Dabei soll das Denken in Konstellationen als Kristallisationspunkt für die methodische Selbstreflexion dienen: Der Netzbegriff macht sprachliche, literarische oder kulturelle Verbindungen deutlich, die kein Zentrum haben müssen; und das Interesse für Transformationen bezieht sich sowohl auf linguistische, literarische und kulturelle Phänomene und Zugriffe", erklärt der Professor für Linguistik des Spanischen und des Portugiesischen am Institut für Romanische Philologie Uli Reich.
,,Der XXII. Deutsche Hispanistentag in der kosmopolitischen Metropole Berlin lädt dazu ein, diese Zusammenhänge vor dem Horizont aktueller wissenschaftlicher wie gesellschaftlicher Herausforderungen zu untersuchen", sagt Judith Meinschaefer, Professorin für französische und spanische Linguistik am Institut für Romanische Philologie. ,,Wir verstehen gerade die globale Dimension und die historische Tiefe hispanistischer Forschung als Chance für die allgemeine Theoriebildung unserer Subdisziplinen", unterstreicht die Professorin für spanisch-, portugiesischund französischsprachige Literaturen am Institut für Romanische Philologie Susanne Zepp-Zwirner.
Der Hispanistentag findet das erste Mal an der Freien Universität Berlin statt, wo sich mit dem Institut für Romanische Philologie und dem Lateinamerika-Institut zwei große akademische Einrichtungen neben den anderen Sprachen der Romania der Erforschung der spanischen Sprache, Literaturen und Kulturen widmen.
Ermöglicht wird die Veranstaltung durch den Deutschen Hispanistenverband, das Spanische Kulturministerium, die Internationale Abteilung der Freien Universität, die Spanische Botschaft Berlin, die Deutsche Forschungsgemeinschaft sowie Santander im Namen von Santander Universitäten Deutschland.