
Die Original-Seite der lateinischen Gutenberg-Bibel von 1462 zeigt die Textstelle ’Hesekiel 29-32’. © Jan Graefe/Bibelmuseum
Zum Hintergrund
Johannes Gutenberg erfand den Buchdruck und druckte die erste Bibel von 1452 bis 1454 auf der nach ihm benannten Gutenbergpresse. Bei dem vorliegenden Bibelblatt handelt es sich um die vierte gedruckte lateinische Bibel, nach ihrer Zeilenzahl auch als -B48- bezeichnet. Ausgewählte Buchstaben von Satzanfängen wurden zur leichteren Lesbarkeit nach dem Druck rot eingefärbt. Einzelne rote und blaue Initialen zeigen den Beginn eines neuen Kapitels. Zusätzlich sind diese Stellen mit römischen Ziffern gekennzeichnet. Die verwendete Schrifttype -Gotico-Antiqua- wurde von Peter Schöffer entworfen. Die Bibel lag am 14. August 1462 vollständig gedruckt vor. Heute sind von der Fust-Schöffer-Bibel weltweit nur noch rund 80 mehr oder weniger vollständige Exemplare und etwa 20 Einzelblätter beziehungsweise Fragmente bekannt. Eines dieser Fragmente ist in der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn belegt. Mit dem münsterschen Exemplar gibt es nun ein ganzes Blatt dieser seltenen Bibel in Nordrhein-Westfalen.