Arbeit und Demokratie

Seit Anfang 2024 gehen Tausende auf die Straße und setzen sich für die Demokrati
Seit Anfang 2024 gehen Tausende auf die Straße und setzen sich für die Demokratie ein, so wie hier in Bochum. © Tim Kramer
Wie die Arbeitswelt die demokratische Entwicklung unserer Gesellschaft fördert, wird in dieser öffentlichen Reihe ergründet.

Angesichts wachsender rechtsradikaler, antidemokratischer politischer Bestrebungen sehen sich gesellschaftliche Institutionen und gemeinsam geteilte Wertevorstellungen derzeit zutiefst herausgefordert. Die sozial-ökologische Transformation in Wirtschaft und Arbeit begründet breite Unsicherheiten in der Gesellschaft. In einer öffentlichen Vortragsund Diskussionsreihe werden die wesentlichen Wechselwirkungen von ,,Arbeit und Demokratie" genauer beleuchtet. Veranstalter ist das Netzwerk der Arbeitsund Gewerkschaftsforschung in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) in Kooperation mit der IG Metall, der Akademie der Ruhr-Universität Bochum und dem DGB-Bildungswerk Bund.

Die Vorträge finden im Laufe des Sommersemesters an sechs Terminen dienstags vor Ort im Atrium des O-Werks (Suttner-Nobel-Allee 4, 44803 Bochum) sowie digital via Zoom statt und sind für alle Interessierten kostenfrei zugänglich. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.

Auftakt der Reihe

Die Reihe startet am 23. April 2024 um 17.15 Uhr mit kurzen Grußworten von Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, und von Tobias Nadjib, Geschäftsführer von VW Infotainment, Bochum. Nach einer inhaltlichen Einführung von Markus Hertwig, Lehrstuhlinhaber für Soziologie in der digitalen Transformation an der Ruhr-Universität, referiert Stefan Berger (Direktor des Instituts für soziale Bewegungen) über die Bedeutung der Erinnerungsgeschichte für die Weiterentwicklung der sozialen Demokratie. Ulrich Borchers - ehemaliger Betriebsratsvorsitzender von Doncasters und Sprecher des Bochumer Bündnis gegen Rechts - spricht anschließend über die Aktivitäten des Bündnisses in Bezug auf die Aufarbeitung der zahlreichen Standorte von Zwangsarbeiterund Konzentrationslagern in Bochum während der Zeit des Nationalsozialismus. Moderiert wird der Abend von Manfred Wannöffel, Geschäftsführer der Gemeinsamen Arbeitsstelle RUB/IGM.

Weitere Informationen über die Termine und Themen der Reihe stehen im Internet.

Gemeinsam mit einer breiten interessierten öffentlichkeit wollen Expertinnen und Experten der Arbeitsund Gewerkschaftsforschung in der Reihe über den engen Zusammenhang von Arbeit, Mitbestimmung und gesellschaftlicher Anerkennung diskutieren. ,,Erwerbsarbeit ist nicht nur das Mittel zur materiellen Existenzsicherung und gesellschaftlicher Teilhabe, sondern auch die zentrale soziale Institution, in der die Anerkennung unterschiedlicher Interessenlagen und kooperative Formen der Konfliktaustragung erlernt und praktiziert werden", so die Veranstalter. ,,Die Anerkennung von sozialen Bürgerrechten in der Arbeitswelt fördert daher die demokratische Entwicklung einer Gesellschaft insgesamt."

Das Netzwerk der Arbeitsund Gewerkschaftsforschung in der UA Ruhr beschäftigt sich mit Problemstellungen aus den Bereichen der Arbeits-, Technikund Organisationsentwicklung. Im Mittelpunkt stehen Fragestellungen von Arbeit, Mitbestimmung und Partizipation in der sozial-ökologischen Transformation. Das Netzwerk ist aus gemeinsamen Projektinitiativen im Kontext der Ruhr-Konferenz entstanden. Es besteht aus Mitgliedern der Ruhr-Universität Bochum (Institut für soziale Bewegungen, Gemeinsame Arbeitsstelle RUB/IGM), der Technischen Universität Dortmund (Sozialforschungsstelle sfs), der Universität Duisburg-Essen (Institut Arbeit und Qualifizierung IAQ) und dem Institut für Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen. Weitere Informationen über die Netzwerkaktivitäten im Ruhrgebiet finden sich hier.