UN-Prognose für 2050: 9,6 Milliarden Menschen bevölkern die Erde. Was können, sollen und wollen wir tun, um diese Zukunft gerecht und nachhaltig zu gestalten? Am IRI THESys gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diesen Fragen nach - über Fächer-, Institutsund Institutionengrenzen hinaus.
Die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) eröffnet am 16. Oktober mit einem Festakt das Integrative Forschungsinstitut zu Mensch-Umwelt-Transformationen (IRI THESys). Mit dem IRI positioniert sich die HU in einem globalen Netzwerk führender Forschungsinstitutionen im Feld der Transformationsund Nachhaltigkeitsforschung. Das IRI THESys fokussiert die interfakultäre Vernetzung innerhalb der HU und setzt Synergien durch eine starke Kooperation mit außeruniversitären Partnern aus dem Raum Berlin-Brandenburg frei. Es fördert mit interdisziplinären Nachwuchsgruppen und einem speziellen Graduiertenprogramm zugleich gezielt den wissenschaftlichen Nachwuchs. Als Teil des Zukunftskonzepts der HU ,,Bildung durch Wissenschaft" wird das IRI THESys im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern finanziert. Bereits 2009 wurde das erste IRI, das IRIS Adlershof gegründet; im März 2013 eröffnete die HU das IRI für Lebenswissenschaften.
Patrick Hostert, HU-Geograph und Sprecher des IRI THESys, zum Ziel des neuen Forschungsinstituts: ,,Eine nachhaltige Zukunft für 9,6 Milliarden Menschen erfordert einen weltweiten Umbau unserer Gesellschaften. Artenrückgang, Klimaund Landnutzungswandel, soziale Ungerechtigkeit: Ohne eine Veränderung der gesellschaftlichen Prozesse an der Schnittstelle von Mensch und Umwelt werden wir all dem nicht effektiv begegnen können. Wir wollen daher aufzeigen, wie diese Transformationen gestaltet werden können."
,,Die Auswirkungen des Klimawandels sind weltweit spürbar. Wie gehen wir damit um? Die Herausforderung, mögliche Lösungsansätze hierfür zu identifizieren, ist eine globale, gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Aus Sicht der HU ist ein Integratives Forschungsinstitut (IRI) als Form der wissenschaftlichen Zusammenarbeit am besten geeignet, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Ich freue mich sehr, dass wir unseren Forscherinnen und Forschern - über jede Fächer-, Institutsund auch Institutionengrenze hinaus - den notwendigen Raum geben, diese Aufgabe anzugehen", sagt HU-Präsident Jan-Hendrik Olbertz.
Im IRI THESys erforschen Natur-, Geistesund Sozialwissenschaftler gemeinschaftlich Fragen zur Landund Ressourcennutzung, zur Umweltgerechtigkeit, zu den Auswirkungen des Klimawandels und zu Prozessen der Urbanisierung. Führt die vermehrte Erzeugung von Energie aus landwirtschaftlichen Rohstoffen wie Ethanol und Diesel global zu einer Verknappung von Lebensmitteln? Dies ist nur eine der Fragen, die die Forscherinnen und Forscher unter ihre wissenschaftliche Lupe nehmen.