Die Wissenschaftsnacht der RWTH findet am 8. November zum 20. Mal statt. Der Physiker Markus Morgenstern ist von Beginn an dabei.
Mittlerweile ist die RWTH-Wissenschaftsnacht zu einem der größten Events in Aachen und der Region geworden mit jährlich mehreren Tausend Besucherinnen und Besuchern jedes Alters. Am Freitag, den 8. November 2024 lädt die Aachener Universität bereits zum 20. Mal zur RWTH-Wissenschaftsnacht ,,5 vor 12" ein. Wissenschaft in ungewöhnlicher Form zu ungewöhnlicher Zeit einmal im Jahr als Freitagabendunterhaltung zu präsentieren, war die Idee, als 2003 die Türen des Kármán-Auditoriums für fünf Veranstaltungen vor Mitternacht geöffnet wurden. Einer der Wissenschaftler, die die Wissenschaftsnacht von Beginn an mitgestaltet haben, ist Professor Markus Morgenstern, Lehrstuhl für Experimentalphysik (Festkörperphysik). Der Physiker baut mit seinen Kolleginnen und Kollegen auch in diesem Jahr wieder einen Physik-Jahrmarkt im Hörsaalzentrum C.A.R.L. auf. Im Interview erläutert er, warum es wichtig ist, Wissenschaft in dieser Form erlebbar zu machen:
Warum beteiligen Sie und die RWTH-Physikerinnen und -Physiker sich bei einem Format wie der Wissenschaftsnacht?
Morgenstern: Es macht sehr viel Freude zu sehen, wie physikalische Konzepte insbesondere von jungen Leuten euphorisch angenommen werden. Insofern funktioniert unsere Idee eines Physik-Jahrmarktes Jahr für Jahr exzellent.
Warum ist es so wichtig, die eigene Wissenschaft spannend, anschaulich und verständlich darzustellen?
Morgenstern: Es ist stets wichtig, Leute zu begeistern, und wenn man sie sogar für die eigene Sache, nämlich das wissenschaftliche Vorgehen zur Lösung von Problemen begeistern kann, umso besser.
Wird dieser Anspruch, die eigene Forschung zu erklären, in Zeiten von Wissenschaftsskepsis wichtiger denn je?
Morgenstern: Ich glaube, es ist häufig weniger wichtig, die Details der eigenen Forschung zu erklären, weil diese für die Bürgerinnen und Bürger ohne Vorkenntnisse kaum nachvollziehbar sind, sondern den Menschen klarzumachen, wie Forschung an sich funktioniert und die Forschung zu wesentlichen Ergebnissen kommt. Genau das tun wir auf der Wissenschaftsnacht. Natürlich spricht nichts dagegen, auch konkrete Forschungsergebnisse vorzustellen. Die müssen dann aber in der Regel einen unmittelbaren Anwendungsbezug haben.
Wie erleben Sie die Wissenschaftsnacht, gibt es Erlebnisse und Momente, die haften bleiben?
Morgenstern: Ja, solche Ereignisse gibt es. Im vorletzten Jahr habe ich mit Musik das sogenannte Flammenrohr betrieben und nachdem ich dann um 1:00 Uhr mit den Vorstellungen fertig war, kam ein junger Mann vorbei und sagte mir, er würde doch sehr gerne sehen, wenn ich das auch mal bei einem klassischen Konzert zeigen würde. Das hat mich durchaus positiv berührt. Es sind hier stets die kleinen Momente, die hängen bleiben, auch die leuchtenden Augen im Gesicht junger Menschen, die bestimmte Experimente verstanden haben.
Was dürfen die Besucherinnen und Besucher der Wissenschaftsnacht in diesem Jahr von der Physik erwarten?
Morgenstern: Wir bleiben beim Konzept des Physik-Jahrmarkts. Es wird also nach wie vor Flammen-Experimente, Hochspannungs-Experimente, akustische Experimente, mechanische Experimente, Experimente mit der App phyphox und Experimente zur Detektion von hochenergetischen Teilchen in der Atmosphäre geben.
Weitere Infos und das Programm finden Sie auf der Webseite der Wissenschaftsnacht.
Wenn physikalische Konzepte euphorisch angenommen werden
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