Der Bodenkundler Wulf Amelung und der Informatiker Stefan Wrobel sind aufgenommen
Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und Künste hat bei ihrer Jahresfeier zehn neue Mitglieder in ihre Reihen aufgenommen. Darunter sind von der Universität Bonn der Bodenkundler Wulf Amelung und der Informatiker Stefan Wrobel, der auch Leiter des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyseund Informationssysteme IAIS ist. Die insgesamt vier Frauen und sechs Männer zeichnen sich in ihren Fachgebieten durch herausragende Forschungsarbeit und künstlerische Exzellenz aus.Wiederherstellung degradierter Böden
Wulf Amelung von der Allgemeinen Bodenkunde und Bodenökologie am Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der Universität Bonn erforscht, wie Böden degradieren und wie sich ihre Eigenschaften und Funktionen für eine nachhaltige Pflanzenproduktion und Landnutzung wiederherstellen lassen. Sein Team und er testen und entwickelten auch neue, umweltchemische Analysemethoden, etwa um Humusbestandteile oder Schadstoffe im Boden zu erfassen. Jüngste Aktivitäten konzentrieren sich auf die Einbeziehung von Unterböden in nachhaltige Bewirtschaftungsstrategien, da tiefere Bodenbereiche etwa während ungünstiger Klimabedingungen zusätzliche Wasserund Nährstoffreserven zur Ertragssicherung beitragen können.
Forschung zur Künstlichen Intelligenz
Maschinelles Lernen, Künstliche Intelligenz und Data Mining sind die zentralen Themen, die Stefan Wrobel vom Institut für Informatik der Universität Bonn erforscht. Darüber hinaus leitet er auch das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyseund Informationssysteme IAIS und ist Bonner Direktor des Lamarr Institute for Machine Learning and Artificial Intelligence. Konkret geht es um die automatisierte Analyse großer Datensätze mit Hilfe intelligenter Algorithmen, die in der Lage sind, aus den gesammelten Daten verborgenes Wissen zu extrahieren. Daraus werden Modelle generiert, die für Vorhersagen und Entscheidungsfindungen verwendet werden können. Ein weiterer Schwerpunkt umfasst Algorithmen und Systeme, die aus Erfahrungen lernen und sich an ihre Umgebung oder ihre Benutzer anpassen.
Die Akademie
Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und Künste wurde 1970 gegründet. Zusätzlich zu den Wissenschaften integriert sie als einzige deutsche Akademie seit 2008 auch die Künste unter ihrem Dach. Aufgenommen werden ausschließlich exzellente Forschende und Kunstschaffende. Die Mitglieder pflegen den wissenschaftlichen Dialog untereinander ebenso wie den Austausch mit Forschungsund Kultureinrichtungen im In- und Ausland. Gewählt werden kann nur, wer sich nach der Satzung ,,durch wissenschaftliche oder künstlerische Leistungen ausgezeichnet hat". Derzeit hat die Akademie rund 280 ordentliche und knapp 130 korrespondierende Mitglieder.