,,Arbeitsund Fachkräftemangel sowie fortlaufende Qualifizierung von Arbeitskräften sind zentrale Herausforderungen für Deutschland und viele andere entwickelte Volkswirtschaften", sagt der Sprecher der Forschungsgruppe, der Volkswirt Peter Haan. Er ist S-Professor an der Freien Universität und Leiter der Abteilung Staat am DIW Berlin. ,,Die daraus resultierenden Probleme sind schon heute zu beobachten, doch der bevorstehende Renteneintritt der Baby-Boomer-Kohorten wird die Herausforderungen noch verstärken." Hinzu komme, dass sich die Struktur der Arbeitskräftenachfrage aufgrund der Globalisierung und digitalen Transformation verändere und zunehmend Qualifikationen gefragt seien, die derzeit nur wenige Arbeitsund Fachkräfte hätten. Zu den jüngsten Treibern dieser Entwicklungen zählt der Wissenschaftler vor allem Innovationen, die aus künstlicher Intelligenz und der Ökologischen Transformation von Volkswirtschaften resultieren. Klimapolitik, wie der EU Green Deal, führe zu steigenden Preisen für kohlenstoffintensive Güter die Produktionsprozesse und wirke sich somit auch auf die Nachfrage nach Arbeitskräften und deren Qualifikationen aus. ,,Die Auswirkungen machen sich in der gesamten Wirtschaft bemerkbar. Ebenso betreffen neue digitale Entwicklungen die meisten, wenn nicht alle Bereiche der Wirtschaftstätigkeit. Insgesamt führen diese Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt zu einem Missverhältnis zwischen den erforderlichen und den vorhandenen Qualifikationen", betont der Volkswirt.
Ziel dieser Forschungsgruppe ist es, die wissenschaftliche Basis zu legen, um die Transformation auf dem Arbeitsmarkt umfassend zu analysieren. Darüber hinaus ist es das Ziel, kausale Evidenz für Mechanismen und politische Reformen zu identifizieren, die den Arbeitsund Fachkräftemangel verringern und die Qualifikationen von Arbeitskräften erhöhen können. Unterschiedliche Politikfelder wollen untersucht werden, die relevant sind, wenn es darum geht, den Arbeitsund Fachkräftemangel zu reduzieren: Bildung, Einwanderung, Beschäftigung von Frauen, Familienpolitik und Rentenpolitik. Diese Bereiche werden können nicht isoliert betrachtet werden, sondern unter Berücksichtigung möglicher Wechselwirkungen. Für die Analysen werden unterschiedliche empirische Methoden verwendend, unter anderem kausale mikroökonometrische Evaluationsmethoden, Feldexperimente, Survey-Experimente und strukturelle Modellierung.
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Peter Haan, Freie Universität Berlin und DW Berlin,Das wissenschaftliche Ethos der Freien Universität Berlin wird seit ihrer Gründung im Dezember 1948 von drei Werten bestimmt: Wahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit.