Bilanz nach dreieinhalb Jahren Exzellenz

Foto: UHH/von Wieding Als Exzellenzuniversität hat sich die UHH verpflichtet, vo
Foto: UHH/von Wieding Als Exzellenzuniversität hat sich die UHH verpflichtet, vor allem die Bereiche Forschung, Lehre, Transfer, Forschungsinfrastruktur und Internationalisierung auszubauen.

Weit mehr als 500 geförderte Personen und Projekte, zwölf zusätzliche Professorinnen und Professoren, neue Zentren zu den Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Transfer. Seit 2019 werden vier Exzellenzcluster in den Bereichen Klima, Physik und Manuskriptkulturen gefördert. Die Universität Hamburg hat in der ersten Halbzeit ihrer Förderung als Exzellenzuniversität vieles erreicht.

Im November 2019 wurde die Universität Hamburg (UHH) vom Wissenschaftsrat und der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Titel Exzellenzuniversität ausgezeichnet - als eine von insgesamt nur elf Universitäten und Universitätsverbünden bundesweit. Überzeugt hatte sie mit dem Konzept einer -Flagship-University- : Als größte Forschungseinrichtung in Norddeutschland Übernimmt sie in der Metropolregion Hamburg und darüber hinaus eine zentrale Rolle.

Momentan sind vier Exzellenzcluster an der UHH beheimatet - interdisziplinäre Forschungsverbünde, welche die Voraussetzung für die Kür zur Exzellenzuniversität sind. In diesen Forschungsverbünden gehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktuellen Fragen der Astrophysik, der Klimaforschung und der Photonenwissenschaft nach und widmen sich der Erforschung von Schriftartefakten.

Was ist seitdem geschehen? Mit den Fördergeldern aus der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder schafft die Universität Hamburg den neuen Studiengang -Liberal Arts and Scienes- . Darüber hinaus konnte sie das Studium Generale sowie das Angebot an interdisziplinären Veranstaltungen deutlich erweitern. Ein neu gegründetes Zentrum koordiniert die Angebote. Für die Studiengänge und in zentralen Forschungsschwerpunkten wurden insgesamt zwölf neue Professorinnen und Professoren dauerhaft eingestellt.

Sechs Nucleus-Professorinnen und Professoren bilden den Kern zukunftsweisender Forschungsbereiche

So baut der Historiker Ulf Schmidt ein Zentrum zur Werteund Gesundheitsgeschichte auf. Stefano Panzeri trägt maßgeblich zur Entwicklung der Neurowissenschaften bei - einem der drei Themen, mit denen sich die Universität Hamburg und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf um weitere Exzellenzcluster bewerben wollen.

Ebenfalls für einen unbefristeten Zeitraum hat die Exzellenzuniversität Hamburg Institutionen geschaffen, die gesellschaftlich wichtige Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Wissenstransfer weiterentwickeln. Zu ihnen gehören die Transferagentur, das Digital Office mit der an der Universität neuen Position des Chief Digital Officer oder das Sustainability Office unter der Leitung von Laura Edinger-Schons als Chief Sustainability Officer. Das Thema Nachhaltigkeit ist auch im Leitmotiv der Universität verankert: -Innovating and Cooperating for a Sustainable Future-.

Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden, Postdocs und auch Professorinnen und Professoren können sich für Förderungen in mittlerweile 15 neuen Förderprogrammen bewerben. Insgesamt wurden in diesen Förderprogrammen in den vergangenen dreieinhalb Jahren weit mehr als 500 Einzelpersonen gefördert; dafür gab die Exzellenzuniversität rund 6,5 Millionen Euro aus.

Die Fördergelder aus der Exzellenzstrategie ermöglichten bisher 49 Promovierenden der UHH einen Auslandsaufenthalt. 51 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland konnten ein Forschungsvorhaben an der UHH verwirklichen; beispielsweise im Rahmen der jährlich ausgeschriebenen Advanced Fellowships. Diese stehen auch Künstlerinnen und Künstlern offen. Um Gäste aus dem Ausland zu unterstützen, hat die Universität eigens einen Welcome Service mit fünf Mitarbeitenden eingerichtet.

Nationale wie auch internationale Kooperationen wurden ausgebaut

Zudem hat die UHH mehrere internationale, teilweise öffentliche Konferenzformate initiiert. Auf dem -Hamburg Vigoni Forum- verhandeln die Teilnehmenden das Thema Europa, bei den -Hamburger Horizonten- aktuelle gesellschaftliche Themen. Zu den bisherigen Highlights gehörte die Rede der Nobelpreisträgerin Esther Duflo zum Klimawandel , im April 2023 folgte eine Veranstaltung mit dem lettischen Staatspräsidenten Egils Levits.

Mit regelmäßigen Veranstaltungen für die öffentlichkeit setzt die Exzellenzuniversität einen Schwerpunkt im Bereich Public Understanding of Science and Humanities (PUSH). Stets ausgebucht sind beispielsweise die kostenlosen -Vorlesungen für alle- , die an ungewöhnlichen Orten Überall in Hamburg stattfinden. In dieser Reihe sprach beispielsweise Universitätspräsident Hauke Heekeren auf einem Schwimmkran über sein wissenschaftliches Fachgebiet, die kognitive Neurowissenschaft und biologische Psychologie. Am 13. Juni 2023 lädt die CSO Laura Edinger-Schons zum Thema Nachhaltigkeit ins Zirkuszelt im Schanzenpark ein.

Neben weiteren etablierten Formaten wie -Wissen vom Fass- oder der -Kinder-Uni- gibt es stets Neues zu entdecken: Beispielsweise eine App über Hamburg koloniales Erbe oder ein Citizen-Science-Projekt, das Hamburger Musikgeschichten sammelt. Das Internetportal -Wissen für alle- informiert über alle Angebote.

Im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder geförderte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg, die für Presseanfragen zur Verfügung stehen:

Die Informatik-Studentin Maya Herrscher promoviert mit Hilfe des Fast-Track-Programms direkt im Anschluss an ihr Bachelorstudium. Sie forscht zur Sicherheit von IT-Systemen.

Der Geograph Leo van Versendaal untersucht für seine Doktorarbeit mit Hilfe eines Outgoing Stipendiums den Wandel der Artenvielfalt auf Madagaskar - und wie man die dortigen Naturschätze auch in Zukunft schützen kann.

Dr. Rogier Gerrits wurde von April 2020 bis April 2023 durch ein Postdoctoral Fellowship gefördert. Der Literaturwissenschaftler erforscht die Darstellung von Wundern in der Frühen Neuzeit.

Warum stecken sich manche Menschen an und andere nicht? Dieser Frage geht die Juniorprofessorin, Humanbiologin und Neurowissenschaftlerin Esther Diekhof nach. Sie erhielt im vergangenen Jahr 26.000 Euro aus dem Ideenund Risikofonds.

Nucleus-Professor Ulf Schmidt forscht u. a. zur Geschichte der Forschungsethik nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sowie zu Biound Chemiewaffen. Er hat kürzlich das Centre for the Study of Health, Ethics, and Society gegründet.

Lesen Sie hier, was die Exzellenzcluster der Universität Hamburg seit Förderbeginn erreicht haben:

Zwischenbilanz des Exzellenzclusters -Understanding Written Artefacts"

Zwischenbilanz des Exzellenzclusters -CUI: Advanced Imaging of Matter-

Zwischenbilanz des Exzellenzclusters -Quantum Universe"

Zwischenbilanz des Exzellenzclusters -Climate, Climatic Change, and Society"