’Unser tiefes Mitgefühl gilt den israelischen wie den palästinensischen Opfern’

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Eine Aktion unter dem Titel ,,Palestine Soldarity Encampment’, die bei der
Eine Aktion unter dem Titel ,,Palestine Soldarity Encampment’, die bei der Stadt Leipzig angezeigt wurde, fand zunächst in der Lennéanlage statt und wurde inzwischen an das Mendelssohn-Ufer verlegt. Foto: Universität...
In diesen Tagen läuft eine Protestaktion unter dem Titel "Palestine Soldarity Encampment", die bei der Stadt Leipzig angezeigt wurde. Sie fand zunächst in der Lennéanlage statt und wurde inzwischen an das Mendelssohn-Ufer verlegt. Die Campenden wandten sich per E-Mail mit Forderungen an das Rektorat der Universität Leipzig, das mit einem Gesprächsangebot reagierte. Das Gespräch hat gestern (20. Juni 2024) stattgefunden. Matthias Middell, Prorektor für Campusentwicklung: Kooperation und Internationalisierung, sagte im Anschluss: ,,Das war ein guter Austausch. Wir können nicht in allen Punkten Übereinstimmen, aber wir teilen die Hoffnung auf ein schnelles Ende der Kampfhandlungen in Gaza."

Von Seiten des Rektorats nahmen neben Middell auch die Prorektoren Jens-Karl Eilers und Roger Gläser sowie der Kanzler Dr. Jörg Wadzack am Gespräch im Seminargebäude auf dem Campus Augustusplatz teil. Sie bekräftigten, was Rektorin Eva Inés Obergfell am gleichen Tag in einer Rundmail an alle Studierenden und Mitarbeitenden der Universität geschrieben hatte:

,,Gerade der Nahost-Konflikt beschäftigt in diesen Wochen viele Hochschulangehörige. Was mit dem abscheulichen Terrorakt der Hamas begonnen hat, ist nun ein Krieg. Zehntausende Tote und Verletzte sind zu beklagen. Unser tiefes Mitgefühl gilt den israelischen wie den palästinensischen Opfern des Konflikts."

Die Prorektoren und der Kanzler betonten, wie wichtig es sei, den akademischen Diskurs über den Nahost-Konflikt zu führen. Professor Middell berichtete, dass derzeit eine Veranstaltungsreihe vorbereitet wird, die sich mit den geopolitischen Krisen der Gegenwart und ihren Wirkungen auf die deutsche Gesellschaft beschäftigt. Er lud die Gesprächsteilnehmer:innen ein, sich dabei mit einzubringen.

Die Universitätsleitung könne aber den Konflikt nicht lösen, die Universität sei kein außenpolitischer Akteur. Zudem müsse sie natürlich auch die Sorgen von Gruppen jüdischer Studierender und Hochschullehrer:innen im Blick haben, dass Antisemitismus um sich greife. Das Rektorat, so hatte die Rektorin betont, stehe daher regelmäßig mit dem Antisemitismus-Beauftragten Gert Pickel, der Geschäftsführung des StuRa sowie mit Vertreter:innen der Jüdischen Allianz Mitteldeutschland im Austausch.

,,Was wir können und tun sollten, ist, Wissen bereitzustellen, miteinander zu diskutieren, unsere Partner in Israel und im Westjordanland zu unterstützen", heißt es in der Rundmail der Rektorin. Sie schrieb zudem: ,,Derzeit ist die Stimmung in dieser Debatte leider stark aufgeheizt. Mäßigung tut not und liegt in unser aller Interesse. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass ein sachlicher Austausch von Argumenten möglich bleibt und nicht Aggression und Polarisierung die Oberhand gewinnen."

Genau in diesem Sinne sei das knapp einstündige Gespräch mit den fünf aktuellen/künftigen Studierenden der Universität ein gutes gewesen, resümierte Prorektor Middell. Man habe verabredet, den Dialog fortzusetzen.

Im Universitätsmagazin läuft aktuell eine Interviewreihe, in der Wissenschaftler:innen der Universität Leipzig aus verschiedenen Fachrichtungen zu Themen aus Forschung und Lehre zum Nahost-Konflikt zu Wort kommen.