Energiewende im Haushalt, Personalisierung von Kochrezepten, Hilfe bei Wetterextremen - auch in diesem Jahr ging es beim ,,hackaTUM" wieder um kreative Lösungen für praktische Probleme. Studierende von 75 Hochschulen aus drei Kontinenten haben sich den Aufgaben von Unternehmen gestellt.
Bereits zum achten Mal fand am vergangenen Wochenende der offizielle Hackathon der TUM School of Computation, Information and Technology (CIT) statt. Entstanden aus einem Forschungsprojekt hat sich der Programmierwettbewerb zu einem der größten seiner Art in Europa entwickelt. Über 1.750 Bewerbungen gingen in diesem Jahr beim Organisationsteam ein. 900 Teilnehmer:innen wurden ausgewählt. Eine Immatrikulation an der TUM ist nicht erforderlich.
,,Mitmachen können alle, die sich fürs Coden begeistern und 36 Stunden durchhalten", erklärt Alexandra Klymenko schmunzelnd. Die Doktorandin vom Lehrstuhl für Software Engineering betrieblicher Informationssysteme organisiert das Wochenend-Event seit mehreren Jahren zusammen mit ihren Lehrstuhl-Kollegen Nektarios Machner, Stephen Meisenbacher, Tim Schopf und Juraj Vladika in ihrer Freizeit. Neun Sponsor-Unternehmen stellten dieses Jahr die Challenges. ,,Am Freitagabend wurden den Teilnehmer:innen die verschiedenen Aufgaben vorgestellt", erläutert Alexandra Klymenko. ,,Das sind echte Probleme aus dem Alltag." Zusätzlich gab es einen so genannten ,,Wild Track", bei dem die Teilnehmer:innen eigene Aufgaben präsentieren konnten. Neben den Challenges boten die Firmen auch Workshops und Netzwerkveranstaltungen an.
Eat, code, drink, repeat
Hatten sich die Teams aus zwei bis vier Personen gefunden, hieß es: eat, code, drink, repeat. Der Zeitplan war eng. Zum Schlafen in den angebotenen Seminarräumen kamen die wenigsten. Es galt Übers Wochenende nämlich nicht nur ein Konzept zu entwickeln. Am Ende sollte ein fertiges Produkt stehen, etwa in Form einer App - inklusive einer Überzeugenden Kurzpräsentation. Zur Stärkung der Teilnehmer:innen beschafften die Organisator:innen nicht nur die nötige Verpflegung und jede Menge Energy Drinks. Am Samstag sorgte ein Music Mania-Quiz und PowerPoint Karaoke für tolle Stimmung und den weiteren Motivationsschub. Am Sonntag wurden schließlich die Ergebnisse der Challenges von den jeweiligen Sponsor-Unternehmen bewertet und je zwei Siegerteams ermittelt.
Top 20 tritt zur Wahl des Siegerteams an
Die besten 20 Gruppen traten am Ende zur Wahl des Siegerteams an. Die Jury, bestehend aus Florian Matthes, Professor für Software Engineering betrieblicher Informationssysteme und Jörg Ott, Professor für Connected Mobility , entschied sich für das Team ,,TreeFriends". Sansha Sharma, Marcel Ganß, Nikolai Madlener und Vincent Picking hatten die Challenge der Landeshauptstadt München gewählt.
Hilfe für bedrohte Bäume
Gefordert war eine Lösung, die den Einwohner:innen oder der Stadt bei Extremwetterereignissen wie Hitze, Sturm oder Starkregen hilft. Die vier Hacker entwickelten eine App, die den grünen Schatz von Städten schützen soll. ,,Bäume auf öffentlichem Raum stehen bei Trockenheit und Hitze vor einigen Herausforderungen, wie versiegelten Böden und wenig Platz für Wurzeln", erläutert Marcel Ganß. ,,Unsere App benachrichtigt Anwohner:innen in der Nähe bedrohter Bäumen, damit sie diese z.B. rechtzeitig gießen können." Echtzeitwarnungen leiten die Nutzer:innen zu bestimmten Standorten und liefern Details zu den individuellen Bedürfnissen jedes Baums. Die App vermittelt den Bürger:innen Wissen, fördert das gesellschaftliche Engagement und sorgt so für das Wohlergehen des städtischen Grüns.
Belohnt wurde das hervorragende Engagement mit attraktiven Preisen und Einladungen zum Firmenhauptsitz. Dabei stehen die Gewinne für viele Teilnehmer:innen gar nicht so sehr im Vordergrund. ,,hackaTUM ist nicht nur ein Programmierwettbewerb, sondern auch eine tolle Gelegenheit mit coolen Leuten, die dieselbe Begeisterung teilen, Spaß zu haben und neue Freundschaften zu knüpfen", sagt Alexandra Klymenko. Fur sie und ihre Mitorganisatoren hat sich der enorme Aufwand zu Vorbereitung und Durchführung des Hackathons gelohnt. "Wir freuen uns auf hackaTUM 2024 und entwickeln schon Ideen, wie wir die vergangene Veranstaltung noch toppen können", verrät die Doktorandin.