Internationale Tagung des Italienzentrums der Freien Universität Berlin am 11 und 12. April 2024
Das Werk des italienischen Dichters Petrarca steht im Mittelpunkt einer internationalen Tagung am 11. und 12. April an der Freien Universität Berlin. Im Rahmen der italienischsprachigen Konferenz mit dem Titel "Petrarcas Triumphi und ihr Schicksal im 16.Jahrhundert" widmen sich Forschende der kontrastreichen Rezeption der Triumphe des Dichters im 16.Jahrhundert. Erörtert wird die Rezeption dieses Werkes in der italienischen Renaissance-Literatur aus verschiedenen Blickwinkeln anhand von Fallstudien. Die Teilnahme ist in Präsenz oder per WebEx-Zuschaltung möglich, erforderlich ist eine E-Mail an das Organisationsteam unter italzen@zedat.fu-berlin.de.Die italienische Poesie des 16. Jahrhunderts ist seit jeher mit dem Namen Petrarca verbunden, der als unübertroffenes Vorbild für stilistische und sprachliche Raffinesse und Meisterschaft gilt. Neuere Studien haben jedoch den pluralistischen Charakter der rhetorischen und thematischen Entscheidungen des sogenannten Petrarkismus, die individuelle Besonderheit der wichtigsten Dichter und die Vielfalt der Rezeptionsmöglichkeiten in der Dichtung des 16. Jahrhunderts offengelegt. Demnach ist das Vorbild Petrarcas selbst ein multiples Modell: Der volkstümliche Petrarca ist der Autor eines lyrischen Liederbuchs, der Rerum vulgarium fragmenta, und eines unvollendeten visionären und gelehrten Gedichts, der Triumphi, das, wie Dantes Commedia, in Terzinen aufgebaut ist.
Im 15.Jahrhundert galten die Triumphi als Petrarcas wichtigstes Werk in der Volkssprache, bevor sie von den Rerum vulgarium fragmenta verdrängt wurden. Diese Umkehrung bedeutete jedoch keineswegs, dass die Triumphi aus dem Horizont der Leser des 16. Jahrhunderts verschwanden: Das Werk zirkulierte weiter, wurde bearbeitet, kommentiert und nachgeahmt, rief aber auch Kritik und Verwirrung hervor.
Die Forschenden der Tagung "Petrarcas Triumphe und ihr Schicksal im 16.Jahrhundert" widmen sich genau der kontrastreichen Rezeption der Triumphe im Italien des 16. Jahrhunderts. Die Vorträge werden sich nicht nur auf Fälle von poetischen Zitaten und Nachahmungen konzentrieren, sondern auch auf geistliche und burleske Umschreibungen, wissenschaftliche Kommentare und Formen der Wiederverwendung der Triumphe in poetischen und rhetorischen Abhandlungen. Betrachtet werden auch die Verflechtung des Modells des römischen Triumphs und seiner petrarkistischen Darstellung Rahmen von illustrierten Ausgaben. Ziel der Tagung ist es, eine Bestandsaufnahme zu machen und Gemeinplätze über die Marginalität oder gar das Verschwinden dieses Werks im 16.Jahrhundert zu Überdenken.
Zeit, Ort, Registrierung und weitere Informationen
- 11. (Beginn: 14.00 Uhr) und 12. April 2024
- Raum L 115 (Seminarzentrum), Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45
https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/italienzentrum/veranstaltungen/archiv/2024/Convegno-Galavotti.html
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