Lena Funcke von der Uni Bonn mit Heinz Maier-Leibnitz-Preis ausgezeichnet

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Die Physikerin erhält 200.000 Euro. Würdigung von Forschenden in frühen Karrierephasen

Clausius-Juniorprofessorin  Lena Funcke - vom Transdisziplinären Forschungsberei
Clausius-Juniorp­rofessorin Lena Funcke - vom Transdisziplinären Forschungsbereich (TRA) ,,Matter’ der Universität Bonn wird von der DFG mit einem Heinz-Maier-Leibnitz-Preis ausgezeichnet. © Foto: Gregor Hübl/Universität Bonn
Die Clausius-Juniorprofessorin Dr. Lena Funcke von der Universität Bonn erhält als eine von zehn Forschenden den Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der Preis ist jeweils mit 200.000 Euro dotiert und gilt laut DFG als die wichtigste Auszeichnung in Deutschland für Forschende in der Aufbauphase ihrer Karriere.

Die Ausgezeichneten erhalten ein Preisgeld von jeweils 200 000 Euro, das sie bis zu drei Jahre für ihre weitere Forschungsarbeit verwenden können. Hinzu kommt eine 22-prozentige Programmpauschale für indirekte Projektausgaben. Insgesamt waren 180 Forschende aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden.

In der Teilchenphysik gibt es einige noch ungelöste Rätsel: Wieso haben Neutrinos eine so winzig kleine Masse? Warum gibt es so viel mehr Materie als Antimaterie im Universum? Diesen und anderen offenen Fragen ist Juniorprofessorin Dr. Lena Funcke von der Universität Bonn auf der Spur. In ihrer vielseitigen Forschung an der Schnittstelle von Theoretischer Physik, Informatik und Mathematik arbeitet sie an neuen computergestützten Rechenmethoden zur Untersuchung von Quantenfeldtheorien. Die Physikerin entwickelt unter anderem Algorithmen für Quantencomputer und für ,,klassische" Computer, basierend auf Maschinellem Lernen, sowie neue Modelle jenseits des Standardmodells der Teilchenphysik. Ziel ist es, Vorhersagen für zukünftige Experimente zu gewinnen, die wichtige Einblicke in die elementaren Prozesse der Natur liefern sollen. Mit ihrer bisherigen Forschung hat Funcke hier bereits neue Wege aufgezeigt - unter anderem entwickelte sie ein Modell, um die winzige Masse von Neutrinos zu erklären.

,,Ich gratuliere Lena Funcke herzlich zu dieser herausragenden Auszeichnung. Ihre wegweisenden Forschungen im Grenzbereich von theoretischer Physik, Mathematik und Informatik sind von großer Bedeutung für die Entwicklung neuer Modelle jenseits des Standardmodells der Teilchenphysik und sie tragen zu einem neuen Verständnis der fundamentalen Prozesse des Universums bei", sagt h. c. Michael Hoch, Rektor der Universität Bonn. ,,Es ist großartig, dass die Forschungsarbeit dieser herausragenden Wissenschaftlerin jetzt mit dem Heinz-Maier-Leibnitz-Preis geehrt wird."

Ihr Weg an die Universität Bonn

Nach ihrem Studium der Physik an der Universität Münster und der University of Cambridge (Vereinigtes Königreich) schloss Lena Funcke mit 23 Jahren ihre Promotion am Max-Planck-Institut für Physik und der LMU München ab. Es folgte eine vierjährige Tätigkeit als Postdoktorandin, zunächst am Perimeter Institute for Theoretical Physics in Waterloo (Kanada) und danach am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (USA), wo Funcke zahlreiche Arbeiten in wissenschaftlichen Journalen publizierte. Seit Herbst 2022 ist Lena Funcke Clausius-Juniorprofessorin im Transdisziplinären Forschungsbereich (TRA) ,,Matter" der Universität Bonn. In den TRAs arbeiten Forschende über Fächerund Fakultätsgrenzen hinweg gemeinsam an zentralen wissenschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Zukunftsthemen. Darüber hinaus ist Lena Funcke Mitglied in dem Exzellenzcluster "Matter and Light for Quantum Computing" (ML4Q). Zudem ist sie in der Exzellenzcluster-Initiative "Color meets Flavor" der Universitäten Bonn, TU Dortmund und Siegen engagiert, die neuen Phänomenen in der starken und schwachen Wechselwirkung auf den Grund gehen will und sich derzeit um eine Förderung in der Exzellenzstrategie bewirbt.