Land Baden-Württemberg fördert drei Forschungsprojekte zu umweltverträglicher Landwirtschaft an der Universität Freiburg

Weinreben. Foto: Sandra Meyndt
Weinreben. Foto: Sandra Meyndt
Wissenschaftler*innen der Universität Freiburg sind mit zwei Einzelprojekten und im Rahmen eines Forschungsverbunds beteiligt. Die geförderten Projekte sollen zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen.

Das Land Baden-Württemberg fördert ab Januar 2024 sieben Projekte an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die sich mit einer besonders ressourcenschonenden und umweltverträglichen Landwirtschaft beschäftigen. Wissenschaftler*innen der Universität Freiburg sind mit zwei Einzelprojekten und im Rahmen eines Forschungsverbunds beteiligt.

Das Projekt ,,Gemeinsam besser: Nutzung der Synergie zwischen Pflanzen und Bakterien, um die ethylenvermittelte Pflanzenplastizität unter Umweltstress zu kontrollieren", geleitet von Jun. Sjon Hartmann , beschäftigt sich mit der Frage, ob bestimmte Bakterien Pflanzen widerstandsfähiger gegen die sich im Klimawandel ändernden Umweltbedingungen machen können. Hartmann forscht am Institut für Biologie der Universität Freiburg und ist Mitglied der Arbeitsgruppe Signalmechanismen in der Pflanzenentwicklung. 

Die Forscher*innen des Projekts ,,Nachhaltige biologische Kontrolle des Falschen Mehltaus der Weinrebe (PeroStilL)" testen Inhaltsstoffe, die aus Rebholzabschnitten extrahiert werden und im Laborversuch gegen den Mehltau wirken, im Freiversuch. Geleitet wird das Projekt von Andreas Bechthold vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften  und Stefan Rensing,  Zellbiologe und Prorektor für Forschung und Innovation an der Universität Freiburg.

Kurzfristige Lösungen für nachhaltige, ökologische, ökonomische und gesellschaftliche akzeptierte Landwirtschaft

Der Forschungsverbund mit Wissenschaftler*innen der Universität Freiburg, des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg (WBI), der Universität Hohenheim und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) zum Thema ,,VitiForst - Gehölze im Weinbau zur Steigerung von Klimaschutz und Biodiversität" untersucht die Potenziale und Herausforderungen von Agroforstsystemen in Weinbaugebieten, zeigt Umsetzungsformen auf und bewertet ihre Wirksamkeit bezüglich Klimaschutz und Biodiversität. 

"Die Universität Freiburg bringt ihre Kompetenz im Bereich der Erforschung des Wachstums von Bäumen und Sträuchern und deren Auswirkung auf die Weinreben ein. Dazu werden hochaufgelöste 3D-Daten zur Modellierung genutzt, um den Schattenwurf der Bäume auf die Weinreben ebenso wie mikroklimatische Parameter wie beispielsweise die Temperatur zu untersuchen", erklärt Christopher Morhart , verantwortlicher Wissenschaftler für das Projekt "VitiForst" der Professur für Waldwachstum und Dendroökologie an der Universität Freiburg.

In den Forschungsprojekten soll ermittelt werden, welche Technologien und Methoden kurzfristig zu einer nachhaltigen, ökologischen - aber auch ökonomischen und gesellschaftlich akzeptierten - Landwirtschaft führen. Für die in der ersten Förderphase erfolgreichen sieben Projekte stellt das Land im ersten Jahr insgesamt knapp 300.000 Euro bereit.

In der ersten einjährigen Förderphase ab Januar 2024 testen die geförderten Projektvorhaben ihre innovativen Ideen auf grundsätzliche und konzeptionelle Durchführbarkeit. Am Ende der Projektphase erfolgt eine weitere wissenschaftliche Begutachtung, die über eine mögliche anschließende Projektlaufzeit von drei Jahren entscheiden wird.