Die Neurobiologie der Künstlichen Intelligenz

,,Dahlemer Wissenschaftsgespräche" laden die öffentlichkeit zu aktuellen naturwissenschaftlichen Forschungsthemen ein

Die naturwissenschaftliche Vortragsreihe Dahlemer Wissenschaftsgespräche des Fachbereichs Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität Berlin wird im neuen Jahr fortgesetzt. Zum Auftakt am Mittwoch, 15. Januar 2025, spricht der Neurobiologe der Freien Universität Berlin, Robin Hiesinger, über die ,,Neurobiologie der Künstlichen Intelligenz". Die öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Künstlich intelligente (KI) Systeme wie ChatGPT basieren auf künstlichen neuronalen Netzwerken - einer Technologie die grundsätzlich anders funktioniert als Computer, aber auf klassischen Computern simuliert werden kann.  Die Analogie zu biologischen neuronalen Netzwerken erscheint offensichtlich, doch wie nützlich ist der Vergleich wirklich? Können oder sollen Programmierer und ’Trainer’ künstlicher neuronaler Netzwerke etwas von der Biologie lernen - und können Biologen etwas von der Funktionsweise der künstlichen Systeme lernen?  Da alle momentan erfolgreichen KI-Systeme ohne Gene oder Wachstumsprozess auskommen bevor sie trainiert werden, stellt sich die Frage: ist genetisch kodierte Entwicklung wirklich unnötig für Intelligenz?  Was sind die relativen Beiträge genetischer oder gelernter Information?  Was ist eigentlich Intelligenz?  In der öffentlichen Vorlesung werden diese Fragen aus der Sicht eines Neurobiologen diskutiert.

Robin Hiesinger ist Professor für Neurobiologie an der FU Berlin.  Er ist Sprecher des DFG-Forschungskonsortiums FOR5289 (RobustCircuit.org) und Autor des Buches ,,The Self-Assembling Brain" (selfassemblingbrain.com; Princeton University Press, 2021).

Die Dahlemer Wissenschaftsgespräche finden alle zwei Monate jeweils am ersten Mittwoch im Monat um 18 Uhr im Forschungsbau SupraFAB in der Altensteinstraße 23a statt. Mit dem öffentlichen Vorlesungsformat wollen renommierte Wissenschaftler über ein aktuelles, spannendes Forschungsthema berichten und Einblicke in die größeren naturwissenschaftlichen Forschungsverbünde geben, die maßgeblich von der Freien Universität Berlin gestaltet werden.

Das wissenschaftliche Ethos der Freien Universität Berlin wird seit ihrer Gründung im Dezember 1948 von drei Werten bestimmt: Wahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit.