
Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen ruft Politik zu mehr Handeln auf
.Baumkulturen - zum Beispiel Äpfel, Kirschen, Oliven, Nüsse, Kaffee und Kakao - bedecken weltweit mehr als 183 Millionen Hektar, werden aber in der Agrarpolitik weitgehend übersehen. Dabei spielen sie eine entscheidende Rolle für die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen betont, dass diese Kulturen nicht nur für die Ernährung der Welt und für die Weltwirtschaft unverzichtbar sind, sondern auch ein immenses Potenzial für den Schutz der biologischen Vielfalt und des Klimas bergen sowie die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen weltweit verbessern. Die Ergebnisse wurden in einem Perspectives-Artikel in der Fachzeitschrift Nature Sustainability veröffentlicht.

,,Die Anbauflächen für Baumkulturen überschneiden sich mit vielen artenreichen Gebieten, was sie zu einem Schlüssel für die Erhaltung von Biodiversität macht. Es sind jedoch lokale Maßnahmen nötig, die an die unterschiedlichen Gegebenheiten angepasst sind. Wir fordern maßgeschneiderte Strategien und weitere Forschung, um eine nachhaltige Bewirtschaftung von Baumkulturen zu gewährleisten", erklärt Elena Velado-Alonso von der Abteilung Funktionale Agrobiodiversität und Agrarökologie der Universität Göttingen.

,,Dieser Aufruf zum Handeln ist ein wichtiger Schritt, um die Rolle der Landwirtschaft für eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft neu zu denken", fügt Velado-Alonso hinzu.

Originalveröffentlichung: Carlos Martinez-Nuñez et al. Tailored policies for perennial woody crops are crucial to advance Sustainable Development. Nature Sustainability (2025). DOI: 10.1038/s41893-024-01483-8