Forschungsteam der Freien Universität Berlin und der Princeton University erklären, warum die komplette Metamorphose der Insekten entstand.

Forschende der Freien Universität Berlin, der Princeton University und des Leibniz-Instituts für Gewässerbiologie und Binnenfischerei haben untersucht, ob Insekten mit einem Puppenstadium schneller wachsen als Insekten, die keine Puppen haben. Zur ersten Gruppe - den holometabolen Insekten gehören etwa Käfer, Schmetterlinge, Hautflügler und Fliegen. Zu Insekten ohne Puppenstadium zählen zum Beispiel Wanzen oder Heuschrecken. In der Tat wachsen die Insektenlarven der holometabolen Insekten wesentlich schneller.
Um nun zu zeigen, dass schnelles Wachstum, das evolutiv vorteilhaft ist, am besten durch ein Puppenstadium erreicht werden kann wurde in Zusammenarbeit mit Jessica Metcalf aus Princeton ein mathematisches Modell entwickelt. ,,Die Ergebnisse der Kombination von Daten verschiedener Insektenarten mit und ohne Puppe mit einem mathematischen Modell sprechen stark dafür, dass die komplette Evolution der Insekten entstanden ist, weil nur so ein oftmals Ökologisch vorteilhaftes schnelles Wachstum erreicht werden kann" sagt die Erstautorin der Studie, Evolutionsbiologin Dr. Christin Manthey, inzwischen am Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie in Jena.
,,Es gibt auch noch weitere Hypothesen, die die Metamorphose der Insekten versuchen zu erklären, die aber auch kaum untersucht sind", betont der Leiter der Studie, Jens Rolff, Biologe an der Freien Universität Berlin. ,,Angesichts der wichtigen Rolle, die Insekten für unsere Ökosysteme und auch unsere Nahrungsmittelproduktion als Bestäuber aber auch Pflanzenfresser innehaben, ist dieser fundamentale Aspekt ihrer Biologie ein sehr wichtiger Baustein zum besseren Verständnis der Insekten".(cxm)
Das wissenschaftliche Ethos der Freien Universität Berlin wird seit ihrer Gründung im Dezember 1948 von drei Werten bestimmt: Wahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit.