Im Windkanal lassen sich die Wechselwirkungen zwischen Windkraftanlagen mit Hilfe von Modellen erforschen. (Bild: Carlo L. Botasso / TUM)
Forschung - In einem Windpark drehen sich oft Hunderte von Rotoren. Was kaum jemand weiß: Turbulenzen, die durch die Bewegung der Windräder erzeugt werden, beeinträchtigen die Leistung und Lebenserwartung benachbarter Anlagen. In einem EU-Projekt untersuchen Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität München (TUM) diese Wechselwirkungen im Windkanal und entwickeln ein Computermodell, das die Effizienz von Windparks steigert. "Bisher sind Windkraftanlagen Egoisten", sagt Johannes Schreiber, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Windenergie. "Jedes einzelne ist darauf ausgelegt, über einen möglichst langen Zeitraum maximale Leistung zu erbringen." Dieser "Egoismus" sei schlecht für die Gesamtperformance, erklärt er: "Jede Anlage erzeugt Windabschattungen und Turbulenzen, die benachbarte Anlagen negativ beeinflussen können. Wenn man möchte, dass Windparks möglichst effizient arbeiten, muss man den Fokus auf das große Ganze richten." - Intelligente Steuerung erhöht die Energieausbeute. Eine wissenschaftliche Herausforderung, denn das komplexe Wechselspiel der Kräfte ist schwer zu erfassen und noch schwerer zu steuern: Jeder einzelne Rotor beeinflusst die Bewegung der Luft, die an ihm vorbeiströmt, bremst sie ab und sorgt so für Verwirbelungen.
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